BIFIE: Datenschützer prüfen

Das Bekanntweden des Riesendatenlecks beim BIFIE ruft nun die Datenschützer auf den Plan: Die Nachfolgeorganisation der Datenschutzkommission, die Datenschutzbehörde, hat bereits ein Prüfverfahren eingeleitet.

Mittagsjournal, 26.2.2014

Behörde prüft Sachverhalt

Die Datenschutzbehörde hat von dem Datenleck aus den Medien erfahren, sie prüft nun, ob und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, sagt Matthias Schmidl, stellvertretender Leiter der Datenschutzbehörde. Der Sachverhalt werde geprüft, das BIFIE und das Unterrichtsministerium angehört, dann werde beschlossen, ob es weitere Schritte geben wird. Geprüft wird vor allem, bei wem die Verantwortung für das Datenleck liegt.

Die Datenschutzbehörde kann Empfehlungen aussprechen. Sie prüft aber auch, ob Verfehlungen gegen das Verwaltungsstrafrecht vorliegen. Wie konnte es aber überhaupt zu diesem Datenleck kommen? Auch viele Experten können nur spekulieren, es gibt aber mehrere Möglichkeiten, sagt Otmar Lendl vom Anbieter für Internet-Sicherheit cert.at. Es könne ein technisches Problem auf der Seite des Servers sein, wo vielleicht jemand eingebrochen ist und Daten herausgeladen hat. Oder ein Problem bei der Auftragsvergabe, dass der Dienstleister selbst die Daten weitergegeben habe, so Lendl.

Denkbar ist auch, so Experten, und das wäre ganz banal, dass die Daten beim Wechsel von einem Softwareanbieter zu einem anderen verlorengegangen sind.

Dass die Ergebnisse jetzt öffentlich sind, ist nicht nur peinlich für das Bifie, es ist auch heikel für Schulen, Lehrer und Schüler. Die Schülerunion befürchtet schon jetzt, dass dadurch einzelne Klassen genau identifizierbar sind. Und auch Internet-Experten bestätigen: wenn man davon ausgeht, dass die Namen der Lehrer vollständig aufscheinen, dann lassen sich natürlich, wenn jemand weiß, wie das möglich ist, die Daten verknüpfen. Und man kann Rückschlüsse ziehen: wie schneidet ein Lehrer ab, wie schneidet eine Schule ab. Dass die Daten gelöscht werden können, ist jedenfalls unrealistisch, so Otmar Lendl von cert.at. wenn Daten einmal draußen sind, ist nichts mehr zu machen. Im Gegenteil, je mehr man versuche etwas zu löschen, desto mehr Aufmerksamkeit ziehe das nach sich. Das Netz vergesse nichts.

Mehrere Behörden bemühen sich jetzt um Aufklärung. Erfahrungsgemäß kann das dauern.