Zu wenig Geld für alle

Zäher Anlauf für sprachliche Frühförderung

Die sprachliche Frühförderung im Kindergarten funktioniere schlecht, kritisieren Experten. Ein Jahr sei viel zu wenig, die Kinder sollten ab vier, noch besser ab drei Jahren gezielt gefördert werden. Integrationsstaatssekretär Kurz (ÖVP) kontert, das Projekt laufe erst an, die Länder seien gerade dabei, ihre Vorhaben einzureichen.

Mittagsjournal, 21.02.2012

Die Bundesländer freuen sich, dass es ab 2012 wieder Geld für die Sprachförderung gibt. Allerdings: für alle, die es brauchen, wird das Geld aber nicht reichen.

Salzburg und Wien bräuchten mehr

Fünf Millionen Euro gibt es ab 2012 pro Jahr vom Bund, die Länder müssen das Geld verdoppeln. Theoretisch sollen alle 3 bis 6-jährigen Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen gefördert werden, so sieht es die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern vor, die Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz ausgehandelt hat.

In einigen Bundesländern wird sich das nicht ausgehen. Salzburg etwa bekommt 300.000 Euro pro Jahr. Darüber sei sie auch sehr froh, sagt die zuständige Landesrätin Tina Widmann von der ÖVP, aber, in der Praxis heißt das: es werden nicht alle Kinder gefördert, die es brauchen.


Ähnlich die Situation in Wien. Stadtrat Christian Oxonitsch von der SPÖ sagt: Wien bekommt vom Bund 1,2 Millionen, um 600.000 Euro weniger als bisher. Die Stadt werde zwar mehr zuschießen, aber auch das reiche für die Dreijährigen nicht.

Kurz will evaluieren

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz verweist darauf, dass es ab dem kommenden Jahr für die Sprachförderung im Kindergarten überhaupt wieder Geld gibt. Er will sich erst anschauen, wie die Förderung funktioniert.

In der Steiermark wird sich zumindest für nächstes Jahr alles ausgehen. 480.000 Euro gibt es vom Bund, damit können auch die Dreijährigen gefördert werden, heißt es aus dem Büro von SPÖ-Landesrätin Elisabeth Grossmann.

Bis zum Jahr 2014 gilt die derzeitige Vereinbarung, wie es danach weitergeht, ist noch ungewiss.