Zweites verpflichtendes Jahr verlangt

Kurz: Integration über Kindergarten fördern

Integration soll so früh wie möglich stattfinden, fordert Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP). Ein wichtiger Schritt ist für ihn das Beherrschen der deutschen Sprache. Mit einem zusätzlichen verpflichtenden Kindergarten-Jahr soll das gelingen, so Kurz im Ö1-Journal zu Gast.

Mittagsjournal, 18.06.2011

Zweites verpflichtendes Kindergarten-Jahr

Integration sollte so früh wie möglich stattfinden, das sagt Neo-Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz. Er hat sich zum Ziel gesetzt, von frühesten Kindesbeinen an Menschen mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache näherzubringen. Deshalb will Staats-Sekretär Kurz, seit knapp zwei Monaten in dieser Funktion, ein zusätzliches verpflichtendes Kindergartenjahr und mehr Förderung der deutschen Sprache vor allem für Kinder mit Migrations-Hintergrund.

Mit dem Herzen in Österreich ankommen

Das zweite kostenlose Kindergartenjahr soll über den Sommer mit den Ländern verhandelt werden. Er möchte erreichen, dass all jene, die ihre Wurzeln in einem anderen Land haben und Österreicher sind, auch in Österreich angekommen sind, nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Herzen, wie er sagt. Messen will er gelungene Integration mittels eines Systems mit Integrationsindikatoren. Das soll Anfang Juli im ersten Integrationsbericht vorgelegt werden.

FPÖ kein Tabu

Sebastian Kurz von der ÖVP lobt aber auch die Zusammenarbeit mit der SPÖ, will Konflikt-Themen eher vermeiden und hält die Milliarden-Hilfe für Griechenland für dringend notwendig. Integration und Zukunft packt Sebastian Kurz auch in seine Offenheit gegenüber der Parteienkonkurrenz ein, Zusammenarbeit ist für ihn mit jedem möglich - auch mit der FPÖ. Das Ausschließen von Parteien, die über 20 Prozent liegen, würde jeder Partei schaden, so Kurz. In einer Koalition gehe es um gute Zusammenarbeit in Harmonie und nicht im Streit. Ständig auf die Umfragen zu schielen, sei nicht die richtige Art Politik zu betreiben, Politiker müssten öfter auch unpopuläre Entscheidungen treffen, wenn sie richtig sind, so Kurz.

Für ein neues Bundesheer

Zum Thema Bundesheer meint der ÖVP-Politiker, er halte nichts von der Abschaffung der Wehrpflicht, er strebe vielmehr eine neue Form des bestehenden Bundesheeres an. Vor allem die Grundausbildung der jungen Leute müsste neu gestaltet werden, damit sie einen Sinn in ihrer Aufgabe erkennen.