Junger ÖVP-Mann Sebastian Kurz

8. April 2017, 21:58

Wenig Glück mit flotten Sprüchen

"Geil" ist das Wort, mit dem Sebastian Kurz bisher wohl am häufigsten medial in Zusammenhang gebracht worden ist - freilich nicht als anrüchige Anspielung, sondern wegen seines Wahlkampfes in Wien: mit Sprüchen wie "schwarz macht geil" wollte Sebastian Kurz junge Wähler für die Wiener ÖVP ansprechen - mit bekanntem Ausgang, die ÖVP erzielte das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte, bei den Jungen landete die Volkspartei abgeschlagen auf Platz vier.

Signal an Jungwähler

Sebastian Kurz ist bereits als Jugendlicher in die Politik eingestiegen. 1986 in Wien geboren, tritt er mit 16 Mitglied in die Junge ÖVP ein, 2008 wird er deren Obmann in Wien und kandidiert im selben Jahr als Signal für Jungwähler bei der Nationalratswahl - freilich auf einem aussichtslosen Listenplatz.

Sitz im Gemeinderat

2009 wird Kurz auch österreichweit Obmann der Jungen Volkspartei und stellvertretender ÖVP-Obmann in Wien, im Wahlkampf 2010 nennt ihn die Wiener ÖVP-Chef Christine Marek ihren wichtigsten neuen Player, als Listendritter zieht Kurz in den Gemeinderat ein. Dort hat er sich bisher vor allem für Jugend-Themen engagiert und zuletzt etwa eine gerechte Bezahlung für Praktika und Orden für Jungpolitiker gefordert.

Thema Pensionen

Auch mit dem Thema Pensionsreform beschäftigt sich kurz immer wieder, er sieht die Jungen im Vergleich zu den Pensionisten benachteiligt und forderte etwa im vergangenen Herbst eine Null-Lohn-Runde für Pensionisten.

Deutsch in Moscheen

In Integrationsfragen ist Kurz bisher eher wenig aufgefallen. In der Wiener ÖVP ist nicht etwa er für Integration zuständig, sondern seine Kollegin Isabella Leeb. Im vergangenen Wahlkampf in der Bundeshauptstadt macht sich Kurz dafür stark, dass in den Moscheen mehr deutsch gesprochen werden sollte.

Sebastian Kurz studiert Jus in Wien, er befindet sich am Beginn des dritten Studienabschnitts.