Prägnante Wortmeldungen
Mikl-Leitner: ÖVP-Karriere in NÖ
Die künftige neue Innenministerin Johanna Mikl-Leitner kann auf eine konstante Laufbahn in der niederösterreichischen ÖVP zurückblicken. Zuletzt war sie für die Bereiche Soziales, Arbeit und Familie zuständig.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.04.2011
"Initiative für Erwin Pröll"
Johanna Mikl-Leitner vor Jahren geboren in Hollabrunn, Handelsakademieabschluss in Laa an der Thaya, Magister im Fachwirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien, Studienabschluss mit 25. Dann war sie ein Jahr Lehrerin an der Handelsakademie von Laa, ein Jahr Unternehmensberaterin, und ging es anschließend zur Industriellenvereinigung, als Trainee, drei Jahre lang. Mikl-Leitner war dann, ebenfalls drei Jahre lang, stellvertretende Leiterin des Signum-Verlags, der damals im Eigentum der Industriellenvereinigung stand. In dieser Zeit, man schrieb 1993, organisierte Mikl-Leitner die "Initiative für Erwin Pröll", anlässlich der damals anstehenden Landtagswahl.
ÖVP-Karriere
Zwei Jahre später, im Alter von 31, wurde Mikl-Leitner vom damaligen niederösterreichischen Landesparteisekretär Ernst Strasser als Marketingleiterin in die niederösterreichische Volkspartei geholt, ging nebenbei in den Nationalrat und folgte Strasser nach drei Jahren als Landesgeschäftsführerin nach, als dieser Klubobmann im Landtag wurde. Fünf Jahre lang blieb sie in den Diensten der ÖVP, bevor sie 2003, also mit 39, niederösterreichische Landesrätin wurde, zuletzt zuständig für die Bereiche Soziales, Arbeit und Familie.
"Rettet den Nikolaus"
Mikl-Leitner sah im Jahr 2005, anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema Sprachverfall das Abendland nicht untergehen, angesichts der SMS-Kürzelmanie der Jugend. Ein Plädoyer für die Modernität, Mikl-Leitner will und kann aber auch anders: nämlich das bestehende verteidigen. 2006 machte die ÖVP Niederösterreich gegen das Rote Wien mobil. Ihre Plattform "Rettet den Nikolaus" sammelte Unterschriften dagegen, dass in Kindergärten der Nikolaus nicht mehr kommt oder allenfalls seine Geschenke vor die Tür legt.
Deutliche Wortmeldungen
Kantige Worte scheute Mikl-Leiter nie, etwa als sie vor zwei Jahren als Arbeitslandesrätin die Arbeitnehmervertretung in einem Konflikt um Kurzarbeit kritisierte. Oder als die ÖVP-Landesrätin in Sachen Listerien-verseuchtem Quargel heftige Kritik am SPÖ-Konsumentenschutzlandesrat übte.
An niederösterreichischem Selbstbewusstsein mangelt es ihr nicht, ihre Kandidatur zur stellvertretenden Bundesparteichefin im November 2008 begründete sie unter anderem mit der Bedeutung der Meinung und Erfahrung von "starken, erfahrenen Bundesländern".
Zwei Töchter
Johanna Mikl-Leitner privat: Ihr Mann Andreas arbeitet in Wien, als Angestellter im Gesundheitsbereich, das Ehepaar hat zwei Töchter im Alter von derzeit neun bzw. sechs Jahren. Die Familie lebt in Klosterneuburg, als Hobby gibt die designierte Innenministerin Rollschuhlaufen an.