Staatssekretariat stützt Caritas-Projekt
Mehr Geld für "Lerncafés"
Das Caritas-Projekt "Lerncafés" erhält künftig Geld vom Integrationsstaatsekretariat. In den Lerncafés bekommen Kinder aus sozial schwächeren und aus Migranten-Familien kostenlos Nachhilfe. Mit dem zusätzlichen Geld soll die Zahl der Lerncafés auf mindestens zwölf verdoppelt werden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 10.06.2011
Kostenlose Nachhilfe
Deutsch erlernen, so früh es geht - das ist für Staatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) der Schlüssel zu gelungener Integration, wie er seit seinem Amtsantritt nicht müde wird zu betonen. In einer Allianz mit der Caritas setzt Kurz jetzt auf ein Projekt, das genau das in die Tat umsetzt: die Lerncafés. Dort bekommen Kinder am Nachmittag kostenlos Nachhilfe, wodurch Deutschkenntnisse der Kinder verbessert und Barrieren abgebaut werden sollen. Das will Kurz nun ausbauen.
Im Moment gibt es nämlich nur sechs Lerncafés, vier in der Steiermark und jeweils eines in Kärnten und Niederösterreich. Mit 200.000 Euro jährlich, die das Innenministerium unabhängig von sonstigen Förderungen zusätzlich zur Verfügung stellt, soll ab Herbst in jedem Bundesland mindestens ein Lerncafé entstehen, so Kurz.
"Vor-Hilfe" für das Leben
Für Caritas-Präsident Franz Küberl ist das ein sehr wichtiger Schritt. In den Lerncafes gehe es nämlich nicht nur ums Lernen, sondern auch es werde auch miteinander gegessen oder gespielt. Außerdem könne man dort auch mit den Eltern der Kinder zusammenkommen.
30 bis 35 Kinder haben in jedem Lerncafé Platz. Der Erfolg sei frappierend, sagt Küberl: "Das ist nicht nur Nach-Hilfe, sondern auch Vor-Hilfe für das Leben und die Schule." Von Lehrern wisse man, dass Kinder aus Lerncafés sehr gute Chancen in der Schule hätten.
Mehr Kinder erreichen
Auf das Angebot der Lerncafes werden die Kinder ganz niederschwellig aufmerksam gemacht. In Graz zu Beispiel sei der Platz vor der Andrä-Kirche, das "öffentliche Wohnzimmer der Kids", der Ausgangspunkt für das erste Lerncafé gewesen. Jedes Kind habe eine Chance verdient, so Küberl, er sei sehr froh durch mehr Geld für die Lerncafés jetzt auch mehr Kinder direkt erreichen zu können.