Heinisch-Hosek plant erhebliche Verkürzung

Kürzere Kindergarten-Ferien?

Wohin mit den Kindern? Vor dieser Frage stehen viele Eltern auch diesen Sommer wieder. In Vorarlberg etwa haben die Betreuungseinrichtungen über 50 Tage im Jahr zu, 34 davon in den Sommerferien. Für die Eltern bedeutet das fast sieben Wochen, in denen sie ihre Kinder anderweitig unterbringen müssen.

Morgenjournal, 11.7.2011

Katja Arthofer

Heinisch-Hosek: "Maximal zwei Wochen"

Fast 30 Schließtage in diesem Sommer gibt es auch in Tirol, in den anderen Bundesländern sind die Kindergärten und Horte ungefähr 20 Tage geschlossen. Ausnahme ist nur Wien, mit 4,4 Tagen pro Jahr liegt es als einziges Bundesland unter dem österreichweiten Durchschnitt, meldete die Statistik Austria. Für Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) ein unhaltbarer Zustand:

"Mir schwebt vor, dass alle Kinder, vom Bodensee bis zum Neusiedler See, die gleichen Bedingungen vorfinden. Mir schweben maximal zwei Wochen Ferienzeiten vor."

"Mit gutem Willen machbar"

Um das zu erreichen, sei kein zusätzliches Geld nötig, so Heinisch-Hosek:

"Ich glaube, dass das mehr eine logistische als eine personelle Frage ist. Es gibt dann Sammelkindergärten, die offen haben. Es sind ja nicht immer alle Kinder gleichzeitig den ganzen Sommer über da. Wenn man das rechtzeitig bekanntgibt, wann die Eltern Urlaub nehmen, wäre das gut zu regeln, ohne dass man mehr Personal bräuchte. Mit gutem Willen ist das alles machbar."

15 Mio. für Betreuungsplätze

Dieser guten Wille, der ist vor allem in den Bundesländern nötig, Kinderbetreuungseinrichtungen sind ja Ländersache. Und so setzt Heinisch-Hosek jetzt auf die Verhandlungen, die gerade zum Ausbau der Kinderbetreuungsplätze geführt werden. 15 Millionen Euro pro Jahr gibt es dafür vom Bund, die entsprechende Vereinbarung mit den Ländern ist aber noch nicht verabschiedet.

Zieht Mitterlehner mit?

Die SPÖ-Frauenministerin sieht in der Frage auch auf ÖVP-Wirtschafts- und Familienminister Michael Mitterlehner auf ihrer Seite. "Ich denke, wir sind zwei Befürworter: Minister Mitterlehner hat sich zur Zwei-Wochen-Frage ja auch schon positiv geäußert, aber die Bundesländer müssen das auch mittragen."

Keine Bedingung also, aber intensive Gespräche, die, sagt Heinisch-Hosek, schon im kommenden Sommer eine deutliche Verbesserung für Kinder und Eltern bringen sollen.