Kindergarten: Streit um Sprach-Fördergelder

Jedes vierte Kindergartenkind spricht nicht gut Deutsch. Was vor allem ein Problem werden kann, wenn diese Kinder in die Schule kommen. Ab 2015 soll deswegen die Sprachförderung in Kindergärten ausgebaut werden und vor allem früher beginnen. Die Vereinbarung der Regierung mit den Bundesländern, wie die Sprachförderung finanziert wird, läuft allerdings mit Jahresende aus. Einige Länder fordern nun, dass der Bund die Mittel nicht nur verlängert, sondern auch aufstockt.

Mittagsjournal, 15.2.2014

Gut investiertes Geld

Fünf Millionen Euro hat der Bund pro Jahr in die Sprachförderung investiert. Die Länder und die Gemeinden, an sich für Kindergärten zuständig, haben den Betrag verdoppelt. Diese Vereinbarung endet heuer. Der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) fordert, der Bund müsse künftig mehr Geld für die Sprachförderung in die Hand nehmen: die Maßnahme habe gut gegriffen, ein Mehr an Geldern wäre eine sinnvolle Maßnahme.

Integrationsminister Sebastian Kurz von der ÖVP hat angekündigt, die Sprachförderung soll ausgebaut werden. Ab 2015 sollen Kinder ein Jahr früher als bisher, nämlich schon im Alter von dreieinhalb getestet werden, wie gut sie Deutsch können. Bei schlechten Sprachkenntnissen sollen sie verpflichtend ab vier in den Kindergarten gehen und sprachlich gefördert werden. 5 Millionen pro Jahr vom Bund reichen dafür aber nicht, glaubt der Wiener Stadtrat Oxonitsch: eine Verdoppelung wäre eine sinnvolle Maßnahme. Die Vereinbarung laufe Ende des Jahres aus. Wenn es ein Anliegen von Integrationsminister Kurz sei, dann sollten aus seinem Bereich auch zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser von der SPÖ hofft, dass die bisherigen Mittel des Bundes um die Inflation erhöht werden: es sei ein gut investiertes Geld.

Länder geeint

Die Niederösterreichische Landesrätin Barbara Schwarz, ÖVP, sieht nicht nur den Integrationsminister gefordert. Auch das Bildungsministerium sollte Geld für die Sprachförderung von Kindergartenkindern zur Verfügung stellen.

Die Salzburger Landesrätin Martina Berthold von den Grünen begrüßt die Ankündigung von Integrationsminister Kurz, dass zumindest die Vereinbarung: pro 5 Millionen vom Bund, fünf von den Ländern, fortgesetzt werden soll, trotz der angespannten Budgetlage.

Die Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern, wie die Sprachförderung der Kindergartenkinder weiter finanziert werden soll, beginnen in diesen Tagen.