Journal-Panorama
Gewalt im Namen der Ehre
Gestaltung: Ulla Ebner
21. Dezember 2015, 18:25
Ehrenmorde, Zwangsheirat, Prügel: In manchen konservativen, patriarchalen Kulturen werden derlei Gewalttaten nicht als Menschenrechtsverletzung betrachtet, sondern als Recht des Familienoberhauptes, um Familienmitglieder zu disziplinieren. Insbesondere sexuelle Selbstbestimmung von Frauen wird als unehrenhaft angesehen und erfordert Sanktionen. Durch Migration gelangen traditionsbedingte Formen von Gewalt auch nach Deutschland und Österreich.
Doch der Umgang mit diesem Thema ist hierzulande heikel. Für Rechtspopulisten ist es ein gefundenes Fressen zur Ausländerhetze. In Abgrenzung dazu ist eine Form der "Political Correctness" entstanden, die das Problem lieber unter den Tisch kehrt, um keine Ressentiments zu schaffen. Zwischen Hetze und Verharmlosung bleiben die Opfer auf der Strecke.
