Radiokolleg - Das ABC der Finanzwelt

Von G wie Gold, H wie Hedgefonds, I wie IWF und J wie Junkbonds (7). Gestaltung: Ina Zwerger.

So wie Physiker Naturgesetze erforschen und dafür Formeln finden, kreieren Finanzmathematiker Modelle für das Verhalten der Märkte, um aus Risiken Gewinne zu schöpfen. Doch Märkte sind menschengemacht, plötzliche Ereignisse können alles verändern, sagt Paul Wilmott. Der Finanzmathematiker, der selbst im Hedgefonds Business aktiv war, schreibt im "Financial Modelers Manifesto": "Die Wahrheit ist, es gibt keine fundamentalen Gesetzmäßigkeiten in der Finanzwelt."

Was sich erforschen lässt, sind historische Entwicklungen, wie das "Bretton Woods System", das nach dem Zweiten Weltkrieg das internationale Finanzsystem bestimmte. Der Dollar wurde zur Leitwährung und mit einem festen Kurs an Gold gebunden. Als Überwachungsinstanz wurde der Internationale Währungsfonds, IWF, geschaffen. Erst Anfang der 1970er Jahre wurde die nominale Goldbindung des Dollars unter US-Präsident Nixon aufgehoben und die Wechselkurse freigegeben. Die Folgen waren eine entsprechende Aufwertung der Devisenmärkte, eine Zunahme an Volatilität, an Kursschwankungen und damit die Notwendigkeit, neue Wege zu finden, Risiken abzuschätzen und einzudämmen. Das wiederum führte zum Erfolg von Derivaten und spekulativen Finanzprodukten, erklärt Gerald Nestler, Mitherausgeber des Buches "making of finance", das im MERVE Verlag Berlin erschienen ist.

Die Radiokollegreihe "Das Einmaleins der Finanzwelt" greift in vier Teilen die Buchstaben G, H, I und J heraus und thematisiert unter G wie "Gold und Geld" gekoppelt waren, unter H die Strategien von Hedgefonds, die auch als "Heuschrecken" bezeichnet werden, unter I die Kritik an der Kreditvergabe des Internationalen Währungsfonds und J steht für das Geschäftemachen mit Ramsch-Anleihen, den so genannten Junkbonds.

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Literatur:

Making of Finance
Hg. von Armen Avanessian und Gerald Nestler
Mit Beiträgen von Haim Bodek, Rishi K. Narang, Edward O. Thorp, Elie Ayache und Philippe Henrotte.
Merve Verlag, 2015
ISBN: 978-3-88396-374-7

Links:
Gerald Nestler
Elie Ayache

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