Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Graphen - überschätztes Wundermaterial?
2. Supraleitendes Kabel
3. Rhetorik als Brücke zwischen Kulturen
4. Beeindruckende Absolventen und Absolventinnen der Universitäten Wiens (6) Der Architekt John Boxer
7. August 2015, 19:05
1. Graphen - überschätztes Wundermaterial?
Mit zwei milliardenschweren Programmen fördert die EU die europäische Forschung. Das eine heißt "Human Brain Project". Es geht also um das menschliche Gehirn - und dieses Vorhaben hat Schlagzeilen gemacht, weil die beteiligten Wissenschaftler öffentlich um die weitere Ausrichtung streiten. Vom anderen "Flaggschiff" der EU hört man dagegen wenig. Es geht um Graphen, das manchmal als Wundermaterial bezeichnet wird. Wird es diesem Ruf gerecht? Mit Franz Gießibl, Universität Regensburg; Franz Kreupl, Hybride Elektronische Systeme (HES), TU München; Daniel Neumaier, AMO GmbH, Aachen. Autor: Hellmuth Nordwig.
2. Supraleitendes Kabel: Mustergültig zuverlässig im Test
Seit April 2014 verbindet in Essen ein supraleitendes Kabel zum ersten Mal zwei Umspannanlagen. Es ist mit einem Kilometer Länge auch noch das bis jetzt längste, das weltweit verlegt wurde. Dank dieser Technik könnte die Stromversorgung künftig deutlich effizienter werden und einzelne Anlagen deutlich kleiner ausfallen. Bisher erweist sich die Anlage als zuverlässig.Mit Oliver Sauerbach, Projektleiter. Autor: Sönke Gäthke (Übernahme: "Forschung aktuell", DLR-Köln).
3. Reden ist international - Rhetorik als Brücke zwischen Kulturen
Ende Juli trafen sich auf Einladung der "Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der Rhetorik" in Tübingen bei Stuttgart 350 Wissenschaftler aus 40 Ländern um sich über Rhetorik in verschiedenen Kulturen auszutauschen und 300 Vorträgen zu lauschen. An der Universität Tübingen wird Rhetorik seit rund 500 Jahren gelehrt, von so bekannten Rednern, wie Melanchton, oder Walter Jens. Ein altes Fach kann heute noch großen Nutzen stiften. Mit Liu Yameng, Manfred Kraus, Dozent in Tübingen und Präsident der "Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der Rhetorik". Autor: Cajo Kutzbach.
4. Sommerreihe:
Wissenschaftlich exzellent, menschlich ein Vorbild - Beeindruckende Absolventen und Absolventinnen der Universitäten Wiens (6): Der Architekt John Boxer
Neben der Universität Wien feiert auch die Technische Universität 2015 ein Jubiläum: Ihr 200-jähriges Bestehen. John Boxer studierte dort bis zum "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 Architektur. Als Sohn einer großbürgerlichen, jüdischen Familie wurde er ab diesem Zeitpunkt verfolgt und ein Abschluss seines Studiums war unmöglich. Er emigirte über London in die USA, wo er 1943 in die US-Armee eintrat. Zwei Jahre später kam er als Offizier ins befreite Deutschland und war dort maßgeblich am kulturellen Wiederaufbau des Landes beteiligt. Er gilt heute als "Geburtshelfer" des demokratischen Presse- und Verlagswesen der BRD.Mit Herbert Posch, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien. Autorin: Marlene Nowotny.