Griechenland: Pessimismus überwiegt

Bisher läuft es nicht gut zwischen der EU und der neuen griechischen Regierung. In der Finanzwelt werden die Chancen, dass heute eine Einigung gelingt, als nicht sehr optimistisch eingeschätzt.

Morgenjournal, 16.2.2015

Daten und Fakten fehlen aus Athen

In der "Süddeutschen Zeitung" wird zum Beispiel ein EU-Diplomat mit den Worten zitiert, die Chancen seien sehr, sehr gering, heute eine Vereinbarung über die weitere finanzielle Zusammenarbeit zu unterzeichnen. Begründet wird diese Einschätzung damit, dass es die Vertreter Griechenlands auch am Wochenende nicht geschafft haben, harte Daten und Fakten vorzulegen, die als Grundlage für konkrete Verhandlungen notwendig wären.

Griechenland ist aber auf neue Milliarden angewiesen, das Hilfsprogramm läuft Ende Februar aus. Wenn es keine Einigung gibt, wie geht es weiter?

Dann droht einmal mehr eine Staatspleite. Griechenland steht bei der Euro-Gruppe und beim Internationalen Währungsfonds mit 240 Milliarden Euro in der Kreide. Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt von der Europäischen Zentralbank: die schließt eine Verlängerung der Notfall-Kredithilfen offenbar nicht grundsätzlich aus, das könnte der Regierung in Athen für ein paar Monate eine Atempause verschaffen.

Und wie wird die Lage Griechenlands von den Menschen an den Finanzmärkten eingeschätzt?

Ein wenig zuversichtlicher, da rechnet man zumindest mit Fortschritten im Schuldenstreit. An der Aktienbörse in Tokio, wo ja bereits gehandelt wird, sind die Kurse heute früh zeitweise auf den höchsten Stand seit acht Jahren gestiegen.