Nachtquartier

3. September 2015, 00:08

Herrnbaumgarten, eine 1.000 Seelen-Gemeinde im Weinviertel, hart an der tschechischen Grenze. Ein Ort mit 26 Flaschenpostämtern. Mit einem 24-Stunden-Weinbergschneckenrennen, einer Telefonzelle für Handygespräche. Mit einem Wanderweg für Pessimisten. Und einem Einzelsocken-Mahnmal. Dieser und noch viel mehr elaborierter Nonsens in dem abgeschiedenen Weinort mit seinen pittoresken Kellergassen entstammt einer Handvoll kreativer Köpfe, darunter das Künstlerehepaar Fritz und Betty Gall.

Anfangs sorgte das lust- und planvolle Verrücken gewohnter Perspektiven im Weindorf für erhebliches Stirnrunzeln. Doch das gab sich, denn mit den Kunst- und Nonsensaktionen kamen die Touristen nach Herrnbaumgarten. So etablierte sich hier 1994 das "Nonseum", wo Gall und seine Mitstreiter "mithelfen, die nutzlosen Erfindungen, die es auf dieser Welt gibt, zu vermehren", wie es auf der Homepage heißt. Und auch offiziell nennt sich Herrnbaumgarten stolz "das verruckte Dorf" - wenn auch nicht "verrückt", bitte sehr, darauf legt man Wert.

Mit Alexander Musik und HörerInnen sprechen Betty und Fritz Gall über ihre kleine Revolution in Herrnbaumgarten und über den Nutzen des Nutzlosen in einer schnelllebigen Welt.

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