Von der Klangvielfalt des Instruments fasziniert

Katharina Engelbrecht, Geigerin

Ihre Musikalität wurde von zuhause gefördert: Katharina Engelbrecht, Jahrgang 1987, die seit 2005 Violine an der Musik-Uni Wien studiert. Am 28. März spielt sie bei einem "Jeunesse"-Konzert in Tulln Werke von Beethoven, Grieg, Paganini und Gershwin.

Mendelssohn-Violinkonzert e-Moll (1.Satz; Ausschnitt)

"Ich komme zwar aus keiner Musikerfamilie, aber aus einer musischen. In der Musikschule, die ich besuchte, gab es eine musikalische Vorerziehung, in deren Rahmen auch Instrumente vorgestellt wurde. Als ich etwa vier Jahre alt war, gab es eine Geigenpräsentation. Damals wurde meine Faszination für dieses Instrument geweckt und ich sagte zu meiner Mutter: ich möchte Geige spielen. Und das war meine eigene Entscheidung", erzählt Katharina Engelbrecht, gebürtige Wienerin, Jahrgang 1987, die nun seit 2005 Konzertfach Violine bei Marina Sorokowa an der Musik-Universität Wien studiert.

Ihren ersten Unterricht erhielt die junge Geigerin, die in Tulbing in Niederösterreich lebt, mit sechseinhalb Jahren in der Musikschule Tulln bei Marja Meixner. Im Oktober 1999 bestand sie die Aufnahmeprüfung für den Vorbereitungslehrgang der Musik-Uni Wien bei Marina Sorokowa. Ihre Matura legte die Nachwuchsmusikerin, die in etwa vier Jahren ihr Studium abschließen wird, am Musikgymnasium Wien ab.

Wichtiger Impulsgeber Zakhar Bron

Ein weiterer bedeutender Lehrer für die ambitionierte Musikerin ist Zakhar Bron, der in Köln und Zürich unterrichtet, und so bedeutende Geiger wie u. a. Maxim Vengerov und Vadim Repin zu seinen Schülern zählt.

"Ich habe bei Professor Bron bereits mehrere Meisterkurse besucht. Er ist ein ganz wichtiger Impulsgeber und bereitet mich auch für Wettbewerbe vor", so Engelbrecht.

Von der Klangvielfalt fasziniert

"Jeder Musiker hat zu einem Instrument eine eigene Beziehung, deshalb klingt es ja auch jeweils anders. Was mich an der Geige fasziniert ist die Klangvielfalt. Man kann mit diesem Instrument in allen Stilrichtungen arbeiten, aber auch besondere Effekte erzielen. Die Geige ist sozusagen mein verlängerter Arm", stellt Engelbrecht fest.

"Ich will kein Plagiat der großen Vorbilder, die ich habe, sein. Und einem Werk immer eine neue Interpretation geben, die mit Leben erfüllt und zeitgemäß ist. Ich spiele ja keine Barockgeige, daher kann ich Bach auch anders interpretieren", definiert die Nachwuchs-Geigerin ihre künstlerischen Ansprüche.

Wunschziel Solistin

"Ich habe das Ziel, Solistin zu werden. Wenn man vor dem Orchester steht, der Wunsch, gemeinsam etwas zustande zu bringen und wie man das Publikum bewegen und in den Menschen Bilder und Emotionen hervorrufen kann - das ist es, was mich am Solistischen fasziniert", definiert die junge Geigerin ihre Vorstellungen.

"Ich spiele auch sehr gerne Kammermusik und könnte mir sehr gut vorstellen, ein eigens Ensemble zu haben und solistisch tätig sein zu können."

"Jeunesse"-Konzert "Faszination Geige" in Tulln

Am Freitag, 28. März 2008, tritt Katharina Engelbrecht als Solistin beim "Jeunesse"-Konzert "Faszination Geige" in Tulln mit Werken von Beethoven, Grieg, Paganini und Gershwin auf. Am Klavier wird sie von Veronique Teruel begleitet.

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Konzert mit Musikfreunde-Orchesterverein

Anfang Dezember 2007 war Katharina Engelbrecht als Solistin bei zwei Konzerten des Orchestervereins der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien unter Leitung von Robert Zelzer mit dem Prokofieff-Violinkonzert im Wiener Jugendstiltheater zu hören.

"Orgelkunst"- und Kyoto-Festival

Ende Juni 2007 wirkte Katharina Engelbrecht bei der Eröffnung des Festivals "Orgelkunst 2007" in der Wiener Augustinerkirche beim Eröffnungskonzert mit. In diesem Rahmen spielte sie aus Bachs 1. Sonate für Violine solo g-Moll Adagio und Fuge sowie Karl Höllers Fantasie für Violine und Orgel.

Davor war die Nachwuchsmusikerin im Mai auf Vorschlag der Musik-Uni mit einem Quartett zum Students Festival in Kyoto nach Japan eingeladen. "Es war ein wichtiges Ereignis, denn nach Kyoto kommen junge Musiker aus der ganzen Welt", so Engelbrecht.

Erstes Konzert mit 13

Ihren ersten Solo-Konzertabend gab die junge Geigerin mit 13, bei dem sie Werke von Mozart bis Messiaen spielte, wie sie erzählt:

"Mein erstes Solo-Konzert fand im Minoritensaal in Tulln statt und war eine ganz wichtige Erfahrung. Denn ich musste alles auswendig spielen und den Abend allein mit dem Pianisten gestalten."

Erfahrungen als Orchestermusikerin und als Solistin

Inzwischen konnte Katharina Engelbrecht in verschiedenen Orchestern und Kammer-Ensembles wie u.a. dem Alpe Adria Youth's Orchestra, dem Dubrovnik Symphonie Orchester, dem Kadesh-Kammerorchester, dem Kaunas Chamber Orchestra sowie dem Kremser Kammerorchester Erfahrungen sammeln und auch als Solistin im In- und Ausland auftreten.

"Einer der Höhepunkt war die Einladung zum Ars Baltica Jugendfestival im April 2003 nach Kaunas in Litauen, wo ich Efrem Zimbalists Fantasie über Rimski-Korsakows Oper 'Der Goldene Hahn' als Solistin mit Orchester in der Philharmonie in Vilnius gespielt habe. Durch Wettbewerbe in Italien kam ich mit dem Alpe Adria Jugendorchester in Kontakt, mit dem ich bereits drei Mal auf Tournee durch Italien, Österreich und Kroatien war. Einen besonderen Höhepunkt stellte mein Debüt im Großen Saal des Wiener Musikvereins dar, wo ich im März 2006 das Mendelssohn-Violinkonzert mit dem Orchesterverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien unter Leitung von Robert Zelzer spielen durfte", berichtet Engelbrecht.

Konzertmeisterin des NÖ. Jugendsymphonieorchesters

Und von 2003 bis 2005 war Engelbrecht auch Konzertmeisterin des NÖ. Jugendsymphonieorchesters unter der Leitung von Robert Zelzer.

"Als der damalige Konzertmeister das Orchester verließ, bekam ich diese Chance durch ein Probespiel. Es war eine sehr wichtige Erfahrung, für eine Orchester-Gruppe verantwortlich zu sein. Nach drei Jahren habe ich dann aufgehört, als ich mit meinem Studium an der Musik-Universität begann. In diesem Rahmen trat ich in der Saison 2004/05 auch als Solistin auf und spielte das Mozart-Violinkonzert in A-Dur."

2. Preis bei Tschaikowski-Konservatorium-Bewerb

Kein Wunder, dass die erfolgreiche Nachwuchs-Geigerin bereits mehrfach ausgezeichnet wurde: so war Engelbrecht mehrfache Preisträgerin der "Prima La Musica"-Bewerbe in Österreich, darunter Bundessiegerin im Jahr 2002. Beim "V. und A. Marcosig" Wettbewerb in Görz gewann sie 2003 den 1. Preis und wurde zu einer Konzertreise durch Kroatien, Österreich und Italien eingeladen.

Im April 2005 gewann die junge Geigerin den "Stefanie Hohl Wettbewerb" der Wiener Musik-Universität. Und im November 2006 erhielt sie den 2. Preis beim 1. Internationalen Wettbewerb im College des Tschaikowski-Konservatoriums in Moskau. "Bei diesem Bewerb sind alle Streichinstrumente von Violine bis Kontrabass vertreten. Dieser Preis war daher eine besondere Auszeichnung für mich und es war ein herrliches Gefühl, beim Abschlusskonzert im Rachmaninow-Saal des Konservatoriums spielen zu dürfen."

Startschuss für Solo-Karriere

Wie der größte berufliche Zukunftswunsch der jungen Geigerin lautet?

"Ich hoffe, dass der richtige Impuls für eine Solo-Karriere kommt und ich diese Laufbahn erfolgreich einschlagen kann", so Katharina Engelbrecht.