Leben in anderen Welten

Computersucht

Verbringen Kinder und Jugendliche unverhältnismäßig viel Zeit vor dem Rechner, fixiert sich die spezifische Anpassungsleistung des Gehirns auf die Benutzung des Computers. Soweit die Theorie des renommierten deutschen Hirnforschers Prof. Gerald Hüther.

Der Computer ist für die meisten Kinder etwas völlig Alltägliches. Den Umgang damit erlernen sie im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch. Ganz im Gegensatz zu vielen Erwachsenen, da das Kindliche Gehirn weitaus lernfähiger ist. Ein Umstand, der auch Gefahren in sich birgt.

Verbringen Kinder und Jugendliche unverhältnismäßig viel Zeit vor dem Rechner, fixiert sich die spezifische Anpassungsleistung des Gehirns auf die Benutzung des Computers. Soweit die Theorie des renommierten deutschen Hirnforschers Prof. Gerald Hüther. Alltagsuntauglichkeit und soziale Anpassungsschwierigkeiten wären mögliche Folgen.

Machen Gewaltspiele gewalttätig?

Die EU müsse verhindern, dass gewalttätige Computerspiele in die Hände von Minderjährigen gelangen, forderte kürzlich wieder Justiz-Kommissar Franco Frattini.

Stehen spektakuläre Amokläufe wie der eines Schülers im November 2006 in Emsdetten tatsächlich mit Gewaltspielen in Zusammenhang? Ja, sagt die Statistik. Allerdings kann diese Korrelation in zwei Richtungen interpretiert werden:

  • Erhöhter medialer Gewaltkonsum kann zu aggressiverem Verhalten im Alltag führen.
  • Kinder, die eine gewisse Gewaltdisposition bereits mitbringen, neigen deshalb verstärkt zu gewalttätigen Computerspielen.
Mit anderen Worten: nur Kinder, die bereits aufgrund sozialer Umstände bereits zur Gewaltausübung tendieren, werden durch brutale Spiele in ihrer Intention unterstützt. Alle anderen eher nicht!

Diskutieren Sie mit!

Wenn Sie Fragen haben oder während der Live-Sendung von Ihren Erfahrungen berichten möchten, so können Sie uns während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 erreichen. Sie haben auch die Möglichkeit, hier zu posten. Nach der Sendung wird ein Sendungsgast bis etwa 15:15 Uhr Fragen aus dem Forum beantworten.

  • Wie wirken sich Gewaltspiele konkret auf die kindliche Psyche aus?
  • Unter welchen Bedingungen führt der Aufenthalt in virtuellen Welten zu verstärkter Aggressivität?
  • Können durch Computerspiele auch positive Ziele erreicht werden, wie z. B. die Steigerung von Konzentrationsfähigkeit, etc.?
  • Woran können sich besorgte Eltern orientieren?
  • Gibt es überhaupt wirksame Therapien?
Gäste der Sendung:
Univ.-Prof. Dr. Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen,
Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger, Abteilungsvorstand der Neuropsychiatrischen Abteilung für Kinder und Jugendliche am Neurologischen Zentrum Rosenhügel Wien,
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Grimm, Mediengewaltforscher am Institut für Publizistik der Universität Wien.

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Hör-Tipp
Radiodoktor - Medizin und Gesundheit, Montag, 5. März 2007, 14:20 Uhr