Best of "Spielräume" 2006

8. April 2017, 21:58

Albert Hosps Auswahl

Albert Hosp empfiehlt frischen Fado und feinsinnige Wienerlieder. Außerdem auf seiner Empfehlungsliste: die Wiener Tschuschenkapelle, lieder aus La Reunion, zwei Veteranen mit Bandoneon und Gitarre sowie Weinseliges.

Vielfalt aus La Reunion

Die Sängerin Nathalie Natiembe präsentiert auf "Sankèr" raue, rhythmisch bezwingende, sparsam instrumentierte Lieder aus La Reunion, einer Insel 800 km östlich von Madagaskar, die eine verblüffende musikalische Vielfalt vorweisen kann.

Frischer Fado

Katia Guerreiro, "Tudo Ou Nada": Klassischer Fado, gesungen mit einer Frische, die den oft totgesagten "Blues aus Lissabon" lebendig wie nie macht. Stimmen wie diese machen alle Crossover-Versuche im Fado obsolet.

Bosnischer Blues

Die Wiener Tschuschenkapelle und Jovica Petkovic spielten das Album "Bosanske Sevdalinke" ein. Noch ein "Blues"-Verwandter - ein bosnischer: Sevdalinke. Slavko Ninic, Pionier aus Österreichs Balkan-Szene, bei bester Stimme, also so schön, dass man weinen möchte, mit einem Gast am Akkordeon, dessen Spiel auch kein Auge trocken lässt.

Bandoneon und Gitarre

Osvaldo Montes und Aníbal Arias ("Tango Para Todo El Mundo") sind zwei Veteranen mit Bandoneon und Gitarre, die viele Jungstars alt aussehen lassen. Klassiker des Genres wie "La Cumparsita" oder "El Choclo" in herber Intensität.

Feinsinnige Wienerlieder

Zur Wachauerin & Die Strottern, "Live At Glatt Und Verkehrt": Zwei dreckige Gitarren plus ein Literat, der für jeden Buchstaben im Alphabet einen Wein weiß - auf einer Bühne mit dem jetzt endlich auch preisgekrönten Wienerlied-Duo. Sprachwitz statt Larmoyanz, feinsinnige Improvisation statt Schmalz-Harmonien.