Ein Medaillon

Pedro Kramreiter

Die Welt des Pedro Kramreiter, dem Fotografen der internationalen High Society, ist von Berufs wegen die der Schönen, Reichen und Mächtigen. Bruno Kreisky, Robert Mitchum, Catherine Deneuve oder Mick Jagger hat er in den vergangenen Jahrzehnten abgelichtet.

"Ich trage Spanien um den Hals"

Luxusgüter oder Reminiszenzen an die Welt des Jetset sind es nicht, die sich im Grinzinger Atelier des Fotografen Pedro Kramreiter finden. Zwar gibt es da etwa Fotos von seiner Frau Elisabeth Fallenberg, ein Radiogerät aus den Anfangstagen der Hörfunkgeschichte, ein edles Pferd aus Holz geschnitzt, allesamt Objekte, die untrennbar mit Geschichten verbunden sind. Dennoch wählt Kramreiter ein weitaus unscheinbareres Ding, um darüber zu erzählen.

Das kleine Medaillon, die Pilartita, ist eine Erinnerung an den Vater: Robert Kramreiter, ein namhafter Architekt, emigrierte während des Nationalsozialismus nach Spanien und ließ die Familie nachfolgen.. Die Beziehung zu seinem Vater war, wie es Pedro Kramreiter ausdrückt, "innig-ambivalent".

1969 eröffnete Kramreiter sein erstes Fotostudio in Wien, zahlreiche Ausstellungen sowie die Bildbände folgten. Eine vor sechs Jahren veröffentlichte "Enthüllungsbiografie" über die Wiener Schickeria wirbelte Staub auf und sorgte unter anderem für ein getrübtes Eheleben im Hause Kramreiter. In solchen finsteren Momenten holt Pedro Kramreiter sein Medaillon unter dem Hemd hervor und gerät ins Träumen.

Download-Tipp
Ö1 Club-DownloadabonnentInnen können die Sendereihe "Leporello" vom Montag, 13. November, bis Freitag, 17. November 2006, 7:52 Uhr gesammelt jeweils am Freitag nach Ende der Ausstrahlung 30 Tage lang im Download-Bereich herunterladen.

Buch-Tipps
Pedro Kramreiter, "Backstage meiner Photographie", Verlag Ibera, ISBN 3850522326

Pedro Kramreiter, "Fixiert. 25 Jahre Portraitfotografie in Wien", K&S Verlag, ISBN 3218006279

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