Sport macht Kinder körperlich und geistig fit
Sport für die Jüngsten
Sport gehört zu den "Zutaten" für eine gesunde körperliche Entwicklung von Kindern. Durch spielerisches Training können schon Volksschulkinder zahlreiche Bewegungsformen erlernen. Die richtige Ausrüstung schützt dabei vor Sportverletzungen.
8. April 2017, 21:58
"Wenn wir es schaffen, den Kindern die Bewegungsfreude, die sie als Kleinkinder intuitiv mitbringen, nicht wegzunehmen, haben wir gewonnen." Dies schreibt die Schweizer Kinderärztin und Sportmedizinerin Susi Kriemler in der Zeitschrift "Paediatrica" in ihrem Artikel "Sport im Kindesalter - von zu wenig bis zu viel".
Bewegungsmuffel oder Sportskanone?
Sport ist notwendig für eine gesunde Entwicklung. Zum Glück haben die meisten Kinder vom Säuglingsalter an einen natürlichen Bewegungsdrang und sollten diesen auch täglich ausleben.
Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegung und Sport sind vielfältig, dazu gehört:
- Förderung von Koordination und Kondition
- Stärkung des Skeletts: Knochmasse nimmt zu (wichtig für Osteoporose-Prävention)
- Reduktion der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Stoffwechselkrankheiten
- Vorbeugung von Haltungsschäden
- bestehende Erkrankungen (z.B. Asthma) werden positiv beeinflusst
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Sowohl beim Training als auch in der Sportmedizin und Sportwissenschaft gilt: "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!". Dies zeigt sich bereits bei der empfohlenen Belastung: Für Erwachsene werden wöchentlich zwei bis drei Tainingseinheiten (à 45 bis 60 Minuten) als ausreichend angesehen, um den körperlichen Status aufrecht zu erhalten. Kinder hingegen sollten täglich zwei bis drei Stunden lang in Bewegung sein, damit die körperlichen Funktionen korrekt aufgebaut werden können.
Doch laut WHO sind zwei Drittel aller Kinder körperlich zu wenig aktiv und werden aufgrund mangelnder Bewegungserfahrung (z.B. richtiges Fallen) zunehmend "ungeschickter". Diese "Unsportlichkeit" kann besonders bei den etwas riskanteren Sportarten, aber auch im Alltag zu Verletzungen führen.
36.500 Sportunfälle pro Jahr
Laut einer Statistik des Instituts "Sicher Leben" verletzten sich jährlich in Österreich rund 36.500 Kinder und Jugendliche (bis 14 Jahre) beim Sport so sehr, dass sie in einem Spital behandelt werden müssen.
Besonders häufig ziehen sich die Kids Verletzungen beim Schifahren, Fußballspielen, Radfahren, aber auch bei Ballsportarten (Basket-, Hand-, Volleyball) sowie beim Schwimmen, Skateboarden und Snowboardingen zu.
Dazu zählen akute Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Knochenbrüche oder Platzwunden. Die hohe Summe an Verletzungen in diesen Sportarten ist selbstverständlich nicht allein auf das Risiko selbst, sondern auch auf die große Anzahl an Ausübenden zurückzuführen.
Sportunfälle vermeiden - aber wie?
Durch chronische Fehlbelastung des Bewegungsapparates kann es zu langwierigen Überlastungsschäden kommen. Richtig dosiertes, vielseitiges Training mit ausreichend langen Ruhephasen sowie eine starke Muskulatur beugen der Überforderung von Knochen, Bändern und Sehnen vor.
Auch wenn nicht alle Sportverletzungen vermieden werden können, so leistet die richtige Ausrüstung einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der sportlichen Kids. Helme (z. B. beim Radfahren, Skateboarden, Schifahren und Snowboarding) sowie Protektoren (z. B. beim Inline-Skating) schützen vor gravierenden Verletzungen, vor allem bei Stürzen auf den Kopf.
In Mannschaftssportarten und beim Kampfsport ist, ganz speziell in Wettkampfsituationen, natürlich Fairness geboten, um andere nicht zu gefährden.
Diskutieren Sie mit!
Wenn Sie Fragen zum Thema haben dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenfreie Telefonnummer 0800 22 6979 an - oder posten Sie hier!
- Welche Sportarten und Trainingsmethoden sind für Vorschul- und Volksschulkinder bzw. für Jugendliche (un)geeignet?
- Wann ist das "richtige" Alter zum Erlernen von Schwimmen, Radfahren, Fußballspielen usw.?
- Welche Stärken und Schwächen hat der kindliche Körper beim Sport?
- Wann ist eine sportmedizinische Untersuchung für Kinder sinnvoll?
- Sollten auch Kinder mit chronischen Krankheiten (zum Beispiel Herzleiden und Asthma) Sport betreiben?
- Ist Leistungssport schädlich?
- Spielt Doping bereits bei Jugendlichen eine Rolle?
Mehr dazu in der Online-Infomappe
Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 16. Oktober 2006, 14:20 Uhr
Download-Tipp
Ö1 Club-DownloadabonnentInnen können die Sendung nach der Ausstrahlung 30 Tage lang im Download-Bereich herunterladen.