Kategorien und Qualitätsmerkmale

Was ist ein gutes Hotel?

Woran erkennt man ein gutes Hotel? An der Sauberkeit, am guten Essen, an der Freundlichkeit der Angestellten oder an den Sternen, die es besitzt? Welche Kriterien ein Hotel erfüllen muss, um fünf Sternen ausgezeichnet zu werden, erfahren Sie hier.

Hoteltester Harald Hafner

Wenn Sie Ihren Urlaub in einem Hotel verbringen, worauf achten Sie dann? Wie viele Sterne das Hotel hat, wie sauber die Zimmer sind, wie gut die Matratzen und wie viele Fernsehkanäle zur Auswahl stehen? Oder ist es Ihnen wichtiger, gut zu essen und von freundlichem und kompetentem Personal bedient zu werden?

"Es geht darum, ob ich Lust hab wiederzukommen", meint die Wiener Reisejournalistin Irene Hanappi. Sie ist während ihrer langjährigen Tätigkeit schon in vielen Hotels verweilt, sowohl in Europa als auch in ferneren Destinationen: auf den Bahamas, auf den Antillen oder den Seychellen.

Was sagen die Sterne?

Ob sie sich wohl fühle, komme auf die Inszenierung an, so Hanappi: "Und die ist wiederum das Produkt einer Idee. Also es muss irgendeine Idee dahinter stecken." Die meisten Hotels, die sie beruflich besucht, besitzen vier oder fünf Sterne, sagt Hanappi, "aber das heißt noch nicht, dass ich mich dort wohl fühle".

Die Sterne seien von einer gewissen Konsumentenfreundlichkeit ausgegangen, so Hanappi, "um dem Gast Informationen zu geben. Es hat immer wieder zu Reklamationen geführt, der reservierende Gast hat eine andere Erwartungshaltung gehabt. Daher hat man Qualitätsmerkmale geschaffen, die typisch für die jeweilige Kategorie sind." Die Kategorien sind wie folgt:

Das Einsternhotel

Einfache Ausstattung. Sehr preisbewusste Gästeschicht, die vor allem die Nächtigungsleistung sucht. Die Gäste schätzen den günstigen Preis.

Das Zweisternhotel

Zweckmäßige Ausstattung mit Komfort, preisbewusste Gästeschicht, die neben der reinen Nächtigung auch ein eingeschränktes Angebot sucht (TV, Getränke etc.).

Das Dreisternhotel

Hotel, Gasthof, Pension, Frühstückspension mit gehobener und einheitlicher Ausstattung und wohnlichem Charakter. Gästeschicht mit Ansprüchen über die reine Nächtigungsleistung und bescheidenen Komfort hinaus; gehobenes Dienstleistungsangebot.

Das Viersternhotel

Erstklassige Ausstattung, d. h. großzügige Raumflächen mit qualitativ hochwertiger, zeitgemäßer Ausstattung, guter Schallschutz. Vor allem in der Ferienhotellerie umfangreiches betriebliches Angebot (z. B. Wellness, Sport, Gastronomieeinrichtungen); hohes Dienstleistungsniveau.

Das Fünfsternhotel

Exklusive, luxuriöse Ausstattung, d. h. edle, hochwertige und elegante Materialien mit durchgängiger Gestaltung; Architektur, Ausstattung, Ambiente, Dienstleistungsangebot wie auch Gästeschicht der internationalen Luxushotellerie.

Freiwillige Klassifizierung

Wie auch in den meisten anderen EU-Ländern verläuft die Hotelklassifizierung hierzulande auf freiwilliger Basis.

Möchte ein Hotelier also sein Hotel klassifizieren lassen, muss er zuvor eine Selbsteinschätzung seines Hotels vornehmen und anschließend bei der Fachgruppe Hotellerie in der österreichischen Wirtschaftskammer einen Antrag auf Klassifizierung stellen.

Daraufhin wird der Betrieb von einer Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer besucht. Überprüft wird, ob und inwieweit das Hotel die Kriterien der gewünschten Sterneanzahl erfüllt.

Das Vierstern-Superior-Hotel
Seit 1. Jänner dieses Jahres haben Hoteliers auch die Möglichkeit, sich als so genanntes Vierstern-Superior-Hotel klassifizieren zu lassen. Diese Mischform aus Vier- und Fünfsternhotel prüft neben der Fachgruppe Hotellerie ein anonymer Hoteltester, der so genannte "mystery guest".