Christoph Leitl bilanziert und blickt in die Zukunft

60 Jahre Wirtschaftskammer Österreich

Nach 60 Jahren Wirtschaftskammer zog Präsident Christoph Leitl eine durchwegs positive Bilanz. Die WK habe wesentlich an der wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs mitgewirkt. Als Hauptziel für die Zukunft nannte er die Vollbeschäftigung.

Der WKO-Präsident zum "scheintoten" ÖGB

Die Wirtschaftskammer Österreich feierte am Donnerstag, 29. Juni, ihr 60-jähriges Bestehen. Die Bilanz von Präsident Christoph Leitl fiel dabei durchwegs positiv aus. Auch für die künftigen Ziele ist der Wirtschaftsfachmann optimistisch.

WKO größter Dienstleister Österreichs

Die Wirtschaftskammer habe wesentlich an der wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg mitgewirkt, meint Christoph Leitl. Aus den Trümmern des Krieges sei einer der reichsten Staaten der Welt hervorgegangen. Auch die WKO sei ebenfalls zu einem vitalen, kräftigen und lebensfrohen Interessensvertreter und Sozialpartner geworden:

"Wir sind heute der größte Dienstleister der österreichischen Unternehmen, der größte Anbieter lebenslangen Lernens, einziger Anbieter für die Unterstützung in der Außenwirtschaft und erfolgreiche Gründungsstation für jährlich rund 30.000 neue Unternehmen", fasst der Wirtschaftsexperte zusammen.

Die künftigen Ziele

"Die Wirtschaftskammer fördert die Talente in Österreich und setzt sie in Wirtschaftsleistung um. Dies soll auch künftig forciert werden, damit unser Heimatland auch in zehn Jahren besser als je zuvor dazusteht", sieht Leitl auch optimistisch in die Zukunft.

Als Hauptziel der WKO für 2015 visiert der Präsident die Vollbeschäftigung in Österreich an. Konkret will er eine Arbeitslosenquote von drei Prozent erreichen und die Zahl der unselbstständig Beschäftigten auf 3,6 Millionen anheben. Parallel dazu sollen die Exportquote bei Warenlieferungen von derzeit 39,3 Prozent auf 50 Prozent erhöht und die Steuer- und Abgabenquote von 40,6 auf 38 Prozent gesenkt werden. Bei den Forschungsausgaben in Prozent des BIP würden für 2015 3,3 Prozent angepeilt. Die Anzahl der aktiven Kammermitglieder möchte Leitl von rund 370.000 heuer auf 450.000 in den kommenden zehn Jahren wachsen sehen.

Auch Unternehmer sind optimistisch

Die Wirtschaftskammer wird auch wieder eine market-Umfrage unter Österreichs UnternehmerInnen durchführen lassen: "Die UnternehmerInnen sind deutlich zufriedener als bei der Messung im Jahr 2003. Mit 58 Prozent beurteilen klar mehr als die Hälfte die Wirtschaftslage als positiv; vor drei Jahren taten dies nur 45 Prozent", so der Präsident. Auch für die nächsten Monate sei man deutlich optimistischer als 2003. Die Mehrheit gehe von einem stabilen Konjunkturverlauf aus. Dieser optimistische Blick in die Zukunft führe auch dazu, dass die österreichischen Wirtschaftsbetriebe für das nächste halbe Jahr konkrete Pläne zur Einstellung neuer Mitarbeiter haben, so Leitl. Eine Studie ergibt, dass in den nächsten sechs Monaten ein Fünftel der österreichischen Unternehmen an Neueinstellungen denkt.

"Aus Sicht der UnternehmerInnen ist die Sozialpartnerschaft weiterhin wichtiger Bestandteil des österreichischen Wirtschaftsstandorts", ist Christof Leitl überzeugt. Von knapp 80 Prozent werde die Sozialpartnerschaft als "wichtig" beurteilt. Klarerweise - so der Wirtschaftsexperte - lasse sich rund um die aktuellen Diskussionen rund um die Causa BAWAG/ÖGB allerdings eine etwas sinkende emotionale Bindung feststellen.

Hör-Tipp
Saldo, Freitag, 29. Juni 2006, 9:45 Uhr

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Link
WKO - Wirtschaftskammer Österreich]