Kabinetttheater-Leiter im Künstlerzimmer

Christopher Widauer zu Gast

Mit dem Wiener Kabinetttheater hat er sich einen Namen gemacht: Christopher Widauer. Im Rahmen der Festwochen gestaltet er nun ein Gesprächskonzert. Und ab 6. Juli wird seine Bühnenfassung von Kraus' "Letzten Tagen" in Reichenau gezeigt.

Christopher Widauer über sein Gesprächskonzert

Vor zwei Jahren wurde sein Theater mit dem "Off"-Preis des "Nestroy" ausgezeichnet: Christopher Widauer, der 1990 zusammen mit seiner Frau Julia Reichert das Wiener Kabinetttheater gründete. Im Zyklus "Das andere Konzert" der Wiener Symphoniker unter Marc Piollet gestaltet er im Wiener Konzerthaus ein Gesprächskonzert mit Strawinskis "Feuervogel" am 12. Juni.

Und ab 6. Juli sind im Rahmen der Festspiele Reichenau im Südbahnhotel am Semmering - wie bereits 2000 - "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus in der Bühnenfassung von Widauer mit u. a. Peter Matic, Wolfgang Hübsch und Mercedes Echerer zu sehen. Aus diesem Anlass hat Maria Rennhofer mit Christopher Widauer u. a. über seine besondere Form des Gesprächskonzerts, über das Puppenspiel sowie über seine Beschäftigung mit Karl Kraus ein Gespräch geführt.

Bei styriarte auch als Tenor

Auch beim Festival styriarte ist Widauer heuer vertreten:

In der Produktion "Meister Pedros Puppenspiel" wird er allerdings nicht nur als Puppenspieler fungieren, sondern als Tenor auch die Rolle des Maese Pedro übernehmen.

Zunächst im Kultur- und Musikmanagement

Christopher Widauer wurde 1961 in Salzburg geboren. Nach dem Philosophiestudium in seiner Himatstadt arbeitete er zunächst im Kultur- und Musikmanagement zahlreicher Institutionen und Festivals, wie u. a. der Schubertiade Hohenems, der styriarte Graz, der Mürztaler Werkstatt und der Szene Salzburg.

Im Jahr 1990 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Julia Reichert das Kabinetttheater. Das Theater spielte bald im gesamten deutschen Sprachraum, bei internationalen Festivals und trat in Verbindung mit literarischen Zusammenhängen auf.

Zeitgenössische Literatur und Musik

m Zentrum der Arbeit Widauers stehen zeitgenössische Literatur und Musik - vor allem Stücke, die für das Kabinetttheater geschrieben und komponiert werden, darunter von Autoren wie H.C. Artmann, Franz Joseph Czernin, Gert Jonke oder Gerhard Rühm. Zu den Komponisten zählen u. a. Neuwirth und Peter Zwetkoff.

Für das Theater ist Christopher Widauer vor allem Techniker: hier stehen Figurenbau und -Mechaniken, Bühnentechnik, Dekorationen, Bilder - und natürlich das Figurenspiel im Mittelpunkt.

Hör-Tipp
Im Künstlerzimmer, Sonntag, 11. Juni 2006, 11:44 Uhr

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