Wohin die kleinen Kinder kommen

Aufklärungskabarettist Leo Lukas

Woher Kinder kommen, scheint in den meisten Fällen rasch geklärt, aber wohin sie kommen, hängt von vielen Faktoren ab. Dies weiß Leo Lukas nur zu gut, hat er doch selbst zwei Töchter. Von seinen Erfahrungen ausgehend, lässt er verschiedenste Variationen folgen.

Ausschnitt aus neuem Programm

"Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" - diesem Sprichwort entsprechend hat Leo Lukas seine Kabarett-Trilogie vollendet: Nach "Wie man Frauen glücklich macht“ und "Was Männer wirklich brauchen“ hat der in Wien lebende Steirer den dritten Teil seiner kabarettistischen Annäherung an den Homo Sapiens "Wohin die kleinen Kinder kommen“ auf die Kabarettbühne gebracht.

Reich an Erfahrung

Sein drittes Programm ist nicht durch Zufall entstanden. Leo Lukas ist selbst stolzer Vater von zwei Töchtern und mit deren Werdegang sehr zufrieden. Die Ältere, Teresa, studiert Soziologie und Theaterwissenschaften und die Kleine, Li, ist bald vier Jahre alt; daher hat der Kabarettist nun die Möglichkeit, auch die Sicht eines "alten“ Vaters kennen zu lernen.

In das Programm "Wohin die kleinen Kinder kommen“ flossen naturgemäß sämtliche Erfahrungen ein, die Leo Lukas mit beiden Töchtern machen durfte. Allerdings hat sich Teresa im Gegensatz zur fiktiven Tochter aus dem Kabarettprogramm "zum Glück nicht zu einer WU-Studentin mit mangelndem sozialen Gewissen entwickelt. Sie war schon früh in einer antifaschistischen Gruppe tätig und hat auch sonst ein stabiles politisches Bewusstsein“, sagt er.

Bissiger Aufklärungshorror pur

In gewohnt bissigem Ton erzählt Leo Lukas in seinem aktuellen Programm von Ungerechtigkeiten und Zufall der Herkunft. Denn: "Wer kann schon was dafür, ob er in Wien Hitzing geboren wird oder in Tschernobyl“.

Er berichtet von schrägen Kindergarten-Tanten und politisch korrekten Pädagogen, denen es allerdings am Verständnis für die Kinder und an der Freude am Lehrerberuf mangelt, und er zeigt jenes Bild von Eltern, die meinen, ihre Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder an der Schulpforte abgeben zu können. So wird so mancher Elternabend zu einem Horrorkabinett der eher merkwürdigen Art.

Leo Lukas erzählt aber auch von der Sorge, dass Kinder in den Dunstkreis von obskuren Gestalten wie Drogendealern oder Pädophilen geraten könnten und weiß auch, wie man sie davor schützt. Er zeigt auch jene Erleichterung des Erziehenden auf, wenn endlich die Pubertät überwunden ist und man das Gröbste überstanden hat. Schließlich erzählt er auch von der plötzlichen Ohnmacht der Eltern, wenn die lieben Kleinen die Grenze zur Volljährigkeit überschritten haben und vehement den Herrschaftsbereich der Altvorderen verlassen.

Perle der Kleinkunst

Für "Wohin die kleinen Kinder kommen" erhielt Leo Lukas im Oktober 2005 den von Wien Energie gestifteten Kabarett-Preis "Karl 2005“. Die Laudatio der "Karl-Jury“ zeichnete den 1959 in Köflach geborenen Musiker, Komponisten, Regisseur, Schriftsteller und Theaterautoren als einen der facettenreichsten und produktivsten Kabarettisten dieses Landes aus, der trotz seiner über 25-jährigen Dienstzeit seinen jugendlich frechen Schalk und den ungehemmten Spaß an seinem Metier niemals verloren hat:

"Leo Lukas kombiniert formale und dramaturgische Spielereien mit famosen Liedern und Geschichten zu gewitzten, hoch amüsanten Programmen. Wie aus dem Tagebuch eines weisen Narren sind seine Sketches und Miniaturen, voll querköpfiger Klugheit und ehrlicher Anliegen. Spielerische Professionalität und Fächer übergreifendes Wirken, auch mit unzähligen Partnern aus der Musik- und Kabarettszene, kennzeichnen sein vielschichtiges Schaffen. Sein aktuelles Programm 'Wohin die kleinen Kinder kommen' zählt zu den Perlen der Kleinkunst".Auch sein aktuelles Programm 'Wohin die kleinen Kinder kommen' zählt zu den Perlen der Kleinkunst“.

Romane, Theaterstücke, Musicals

Leo Lukas hat neben seiner Tätigkeit als Kabarett-Autor (auch für andere Kollegen) ebenso Theaterstücke und Musicals geschrieben und gehört zum Produktionsteam der Heftchen-Serie “Perry Rhodan", die in Millionenhöhe erscheint. Aber auch “Jörgi, der Drachentöter", illustriert von Gerhard Haderer) wurde ca. 50.000 Mal verkauft und deshalb 2001 mit dem “Goldenen Buch" ausgezeichnet.

Sein 1999 auf der Auswahlliste des Deutschen Science-Fiction-Preises zum besten Roman nominierte “Wiener Blei" liegt mittlerweile bereits in dritter Auflage vor. Schließlich erschien Im Juni 2003 im NP-Buchverlag der Prachtband "All inclusive", der die besten Satiren enthält, die Leo Lukas in sieben Jahren für das "Österreichische Reisemagazin" verfasste.

Kabarett in Ö1 wird unterstützt von Wien Energie

Hör-Tipp
Kabarett direkt, Freitag, 13. Jänner 2006, 20:00 Uhr - eine Live-Übertragung aus dem Kulturhauskeller in Straden

Links
Know Me Promotions - Leo Lukas
kabarett.cc
Wien Energie