Die eigenen Ressourcen nützen

Lernende Regionen

Um im Zuge der Internationalisierung und Globalisierung als Wirtschaftsraum bestehen zu können, müssen Regionen mit Innovationsfreude und Anpassungsfähigkeit punkten. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff der Lernenden Region etabliert.

Ein rasanter Strukturwandel hat vor allem ländliche Regionen erfasst. Der Übergang von der Agrar- und Industriegesellschaft zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft ist gerade für die Bevölkerung im ländlichen Raum eine große Herausforderung. Um bestehen zu können, müssen Regionen mit Innovationsfreude und Anpassungsfähigkeit punkten, sie müssen zu Lernenden Regionen werden.

Die Grundphilosophie des Ansatzes der Lernenden Region ist die Annahme, dass durch den Aufbau von bildungsbereichsübergreifenden regionalen Netzwerken die Regionen gestärkt werden.

Die Qualifizierung der Bewohner einer Region

Dies ist allerdings nicht so einfach. Der ländliche Raum gilt einerseits zwar angesichts der zunehmenden Globalisierung als neuer Hoffnungsträger, andererseits stehen einzelne Regionen vor fast unüberwindbaren Problemen: Sie leiden zunehmend an Arbeitslosigkeit und Entvölkerung. Immer weniger Menschen finden Beschäftigung in den traditionellen Bereichen Landwirtschaft und Industrie.

Trotzdem wird der Wohlstand einer Region in Zukunft stark von der Qualifikation ihrer Bewohnerinnen und Bewohner abhängen. Es geht also um die Qualifizierung der Bewohner einer Region, um aus einer Region heraus Wissensressourcen zu mobilisieren, Schnittstellen zu schaffen, die eine ökonomische und soziale Weiterentwicklung ermöglichen. Es soll also durch eine ökonomische Weiterentwicklung ein Kreislauf in Gang gesetzt werden, der der gesamten Region zugute kommt.

Beispiel Niederösterreich

Die traditionellen Wirtschaftszweige Landwirtschaft und Industrie erweisen sich auch im niederösterreichischen Waldviertel als nur mehr bedingt tragfähig. Die Abwanderung von Kapital und Arbeitskraft hat hier eine prekäre Situation geschaffen.

Seit Mai 2005 soll eine Regionalwährung dem steten Geldabfluss aus der Region Einhalt gebieten: der Waldviertler.

Der Waldviertler

Der Waldviertler ist eine Geldwährung die nur im Waldviertel gilt, sie wird 1:1 mit den Euro getauscht. Mit der Regionalwährung soll die grassierende Deflation abgemildert werden und Konsum wie Produktion in der Region angekurbelt werden. Mit Erfolg: Der Waldviertler gilt heute als geglücktes Beispiel ökonomischer Vernetzung.

Die Initiative zur Regionalwährung ging von regionalen Unternehmern aus. Der Waldviertler wird mittlerweile von 200 Betrieben in der Region akzeptiert und von der Bevölkerung angenommen. Dies ist die Grundvoraussetzung für solche Projekte: Die Bevölkerung der Region muss der Träger der Initiative sein.

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