Schlecht hören trennt Menschen

Wie bitte?

In Österreich sind wahrscheinlich etwa eine Million Menschen von Schwerhörigkeit oder anderen Hörstörungen betroffen. Obwohl sich Menschen mit Hörstörungen oft isoliert fühlen, sucht nur rund ein Viertel der Betroffenen einen Arzt auf.

In Österreich sind etwa eine Million Menschen von Schwerhörigkeit oder anderen Hörstörungen betroffen und verfügen also nicht oder nur teilweise über das wichtigste, diffizilste und zugleich das aktivste Sinnesorgan des Menschen. Während im Schlaf beispielsweise die Augen geschlossen sind, bleiben die Ohren stets offen und für akustische Phänomene aufnahmebereit. Schwerhörigen oder gar Gehörlosen fehlen somit wesentliche Aspekte in ihrem Leben.

Obwohl sich Menschen mit Hörstörungen oft isoliert fühlen, sucht nur rund ein Viertel der Betroffenen einen Arzt auf. Denn das Schwinden des Hörsinns im Alter wird leider immer noch als unabänderliche Tatsache angesehen, mit der man einfach leben muss.

Die Ursachen der Schwerhörigkeit

Alters- oder Lärmschwerhörigkeit entsteht durch eine irreversible Zerstörung der empfindlichen Hörzellen im Innenohr. Neben der Zivilisationserscheinung Lärm, sind es vor allem Diabetes, Komplikationen einer Mittelohrentzündung, ein Hörsturz aufgrund von Durchblutungsstörungen des Innenohrs, Medikamente oder Knalltraumen, die zum frühzeitigen Hörverlust beitragen.

Das Fundament für eine Hörstörung kann leider schon in der Kindheit oder Jugend gelegt werden. Spielzeug, wie z. B. Knallblättchen-Pistolen, Schreckschusspistolen oder Silvesterknaller können den empfindlichen Hörapparat von Kindern dauerhaft schädigen.

Häufig erleiden auch Jugendliche durch ständig zu lautes Abhören eines Walkmans oder durch andere Dauerlärmquellen - Stichwort Konzerte - unwiederbringliche Hörverluste.

Je später eine Hörminderung erkannt wird, umso schwieriger gestaltet sich die Behandlung. Daher suchen Sie bei den ersten Anzeichen von Hörstörungen umgehend einen Facharzt auf.

Hoffnung und Hilfe

Bei vielen akut auftretenden Hörstörungen, wie einem Gehörsturz, sind medikamentöse oder operative Strategien erfolgreich. Aber auch bei Alters- und Lärmschwerhörigkeit können in den meisten Fällen Hörgeräte über viele Jahre hinweg den Hörverlust in Grenzen halten.

Nach wie vor gibt es die "Hinter-dem-Ohr-Geräte", die sich durch einfache Bedienbarkeit und breite Anwendungsmöglichkeiten auszeichnen.

Die "Im-Ohr-Geräte" werden von Außenstehenden kaum wahrgenommen, haben einen guten Tragekomfort, sind aber etwas schwieriger zu bedienen.

Für Brillenträger stehen Hörgeräte, die im Brillenbügel integriert sind, zur Verfügung. Dabei reicht es meist aus, nur einen Schlauch im Gehörgang zu tragen. Somit wird eine offene Versorgung gewährleistet, wodurch ein natürlicher Klang, gerade der eigenen Stimme und bei Kaugeräuschen, wahrgenommen wird.

Zwei Hörgeräte sind sinnvoll

Für die meisten modernen Hörapparate gibt es mittlerweile auch eine Fernbedienung. Auf einfache Weise kann so die Lautstärke geregelt und störende Umgebungsgeräusche weggefiltert werden.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, zwei Hörgeräte - also auf jedem Ohr eines - zu verwenden. Denn durch das Tragen nur eines Gerätes wird zwar die Hörfähigkeit verbessert, das räumliche Hören, also das Erkennen, wo ein Geräusch seine Quelle hat, bleibt aber weiterhin auf der Strecke. Diese Beeinträchtigung kann sich vor allem im Straßenverkehr fatal auswirken.

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  • Woran können Eltern erkennen, ob ihr Kleinkind eine Hörbeeinträchtigung hat?
  • Wie gefährlich sind laute Konzerte, Discos und Walkmans für das Gehör wirklich?
  • Wie wird ein Hörsturz richtig behandelt?
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