Virtuose Interpretationen
Oscarverdächtiges Spitzenensemble
Alte Musik wird zum Filmmusik-Klassiker. Das bewies auch die Musica Antiqua Köln im Film "Der König tanzt" von Gérard Gorbiau. Das deutsche Ensemble steht für authentische Pflege und virtuose Interpretation. Ihre CD-Einspielungen und Konzerte sind Dauerrenner.
8. April 2017, 21:58
Die Musica Antiqua Köln ist das deutsche Ensemble schlechthin für Musik zwischen 1650 und 1750 und wurde zum Inbegriff für die authentische Pflege und virtuose Interpretation und Aufführung Alter Musik. Im Jahr 2003 feierte das Ensemble zwei Jubiläen: sein dreißigjähriger Bestehen und ein Vierteljahrhundert Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft.
Kirchen- und Kammermusik des Barock
Die Aufnahmen des Ensembles wurden immer wieder mit großen Schallplatten-Preisen ausgezeichnet, vor allem wegen ihrer Entdeckungen: Komponisten-Namen wie Charpentier, Biber, Heinichen, aber auch Werke der Bach-Familie sorgten weltweit für Erstaunen.
Ins Leben gerufen wurde Musica Antiqua Köln 1973 von Reinhard Goebel und einigen seiner Mitstudenten an der Kölner Musikhochschule. Das Ensemble widmete sich zunächst vorwiegend der Kirchen- und Kammermusik des Barock. 1979 gelang den Musikern mit ihrem Debüt in der Londoner Queen Elizabeth Hall und Auftritten beim Holland Festival der internationale Durchbruch und vier Jahre später stellte sich Musica Antiqua Köln in Orchesterstärke dem Publikum vor.
Internationalen Auszeichnungen
Bereits seit 1978 - so lange wie kein anderes Ensemble - ist Musica Antiqua Köln mit einem Exklusivvertrag der Archiv Produktion der Deutschen Grammophon Gesellschaft verbunden. Hier hat das Ensemble eine ganze Reihe von hoch gelobten Einspielungen vorgelegt, die mit vielen internationalen Auszeichnungen prämiert wurden, darunter mehrfach dem Grand Prix du Disque, Gramophone Award, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Echo Klassik und Prix Caecilia. Großes Aufsehen erregte Musica Antiqua Köln zuletzt mit der Einspielung der Filmmusik zu dem Kinoerfolg "Der König tanzt" ("Le Roi Danse"). Der bei der Deutschen Grammophon erschienene Film-Soundtrack wurde 2001 mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet.
Die 2004 erschienene CD "Biber, Harmonia Artificiosa" wurde für den Grammy nominiert und erhielt den japanischen Record Academy Award. Die Musica Antiqua Köln ist untrennbar verbunden mit ihrem Gründer und Leiter Reinhard Goebel. Er begann im Alter von zwölf Jahren mit dem Geigenunterricht und studierte nach dem Abitur zunächst an der Musikhochschule in Köln bei Franzjosef Maier, dem Konzertmeister des legendären Collegium Aureum.
Ungeheure Repertoire-Kenntnis
Reinhard Goebel absolvierte Kurse bei Eduard Melkus und ein mehrjähriges Studium bei Marie Leonhardt. An der Universität Köln studierte Goebel einige Jahre Musikwissenschaft. Hier legte er den Grundstein zu seiner ungeheuren Repertoire-Kenntnis, die sowohl den Konzerten als auch den Aufnahmen des Ensembles ihren ganz besonderen Wert verleiht.
Wohl kaum ein Künstler im Bereich der Alten Musik hat unsere Kenntnis vom Reichtum der Musik der Barock-Ära derart vergrößert wie Reinhard Goebel und seine Musica Antiqua Köln. 1997 erhielt er für seine exemplarischen Interpretationen und seine Tätigkeit als Musikforscher den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Reinhard Goebel ist Telemann-Preisträger 2002 der Stadt Magdeburg, der Geburtsstadt von Georg Philipp Telemann.
Soli Deo Gloria
Euer
Fra Bernardo
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Hör-Tipp
Konzert am Vormittag, Donnerstag, 20. Oktober 2005, 10:05 Uhr
Links
6nema - Le Roi Danse
Musica Antiqua Köln
Barocktage Stift Melk