Elementare Grundsätze

Vier Gitarren und das Leben

Das österreichische Gitarrenquartett Trafo erzählt in seinem Debüt-Album "Dogtales" Storys vom Fliegen, Entspannen und letzten Auswegen. Das Ganze entsteht ohne Rücksicht auf elektronische Moden mit durchdachten Melodien und interessantesten Rhythmen.

Gemeinsam ergeben vier Musiker das Gitarrenquartett Trafo, das ganz ohne Rücksicht auf elektronische Moden sehr gut durchdachte Melodien mit interessantesten Rhythmen erzeugt. Aus einem Gitarrenkanon entsteht Jazz mit folkloristischen Elementen, gewürzt mit Rocksounds, Blues und zahlreichen Improvisationen, die aus den verschiedensten musikalischen Bereichen stammen, wie die Gitarristen selbst. Trafo erinnert wegen des Ideenreichtums mitunter an Fred Friths Gitarrenquartet und Robert Fripps League of Crafty Guitarists!

Der Pabst und die Gitarre

Daniel Pabst, Jahrgang 1971, hat sich spätestens seit dem Entstehen seines Trios Kontext in der österreichischen Jazz und modernen Improvisationsszene einen guten Namen gemacht. Zahlreiche Live-Konzerte mit Kontext (Rue Kostron, Bass und Rudi Fischerlehner, Schlagzeug), z. B. im Fluc, brachten dem Publikum den spannenden Sound von mystischer Jazz- und Rock-Fusion näher. Daniel Pabst großes Plus allerdings ist, dass er sich sehr schnell von etwaigen Vorbildern und den klassischen Jazz-Strukturen gelöst hat, um musikalisch einen eigenständigen Weg zu gehen. So wie das auch jetzt wieder mit Trafo geschieht.

Chris Janka und Blendwerk

Chris Janka ist der Gitarrist der Gruppe Blendwerk. Eine Band, bei der man musikalische Einflüsse u.a. von den Talking Heads, Sonic Youth und Ideal feststellen kann. Neben Chris Janka sind Katrin Plavcak, Roman Harrer und Kontext Schlagzeuger Rudi Fischerlehner bei Blendwerk tätig, einer "einfallsreichen Independent Pop Formation, die sich ständig im Handgemenge mit Jazz, Elektronik und der neuen deutschen Welle befindet." Chris Janka, der Soundtüftler, Elektroakustiker, der sich auch immer wieder als bildender Künstler präsentiert, bringt nun bei Trafo seine vielfältigen Erfahrungen mit, die er in den Formationen von Roh, Beiwagen und Blendwerk gesammelt hat.

Claudius Jelinek und der Rhythmus

Claudius Jelinek ist schon seit mehr als drei Jahrzehnten in der österreichischen Musik Szene tätig. Er arbeitet als Gitarrist, Bassist, Komponist und Lehrer. Seit geraumer Zeit gibt er bei Harri Stojka als zweiter Gitarrist den Rhythmus an. Auch bei der sehr erfolgreichen CD-Produktion "A Tribute to Swing" war Jelinek mit seiner exzellenten Technik und seinem temporeichen Banjo-Spiel mit von der Partie. Jelinek ist ein versierter Gitarrist, der neben seinem Faible für Gypsy-Jazz, genauso gut mit Blues und Rock Klängen sehr gut umgehen und diese bei Trafo eindrucksvoll in Szene setzen kann.

Emanuel Preuschl und Metal

Emanuel Preuschl, der vierte im Bunde des Gitarrenquartetts Trafo, ist sonst in der Progressive Metal Band Adrenochrom tätig. Eine Formation über die bereits sehr positiv in der Zeitschrift "Metal Hammer" zu lesen war und ein wenig an KoRn und Sepultura erinnert, dabei aber nie den eigenständigen Sound aus den Augen verliert. Emanuel stammt aus der Musikerfamilie Preuschl, ist also auch durch Familienmitglied Raphael (JazzWerkstatt) mit dem Jazz in Berührung gekommen.

CD-Tipp
Trafo, "Dogtales", PG Records 08129

Veranstaltungs-Tipp
Jazz point Linz, Sonntag, 7. August 2005, 20:00 Uhr, Musikpavillon der Stadt Linz

Links
Jazz point Linz
Daniel Papst