Latin Percussion at its best
Den Rhythmus im Blut
Der Percussionist Nikola bekannt unter Nicos Jaritz, 1953 geboren in Leutschach/Südsteiermark, ist in Kuba wahrscheinlich bekannter als in seinem Heimatland. Das Erscheinen einer von ihm zusammengestellten Best-of-CD sollt das jetzt ändern.
8. April 2017, 21:58
Kaum zu glauben, aber die steirischen Dorfmusikkappellen haben auf den jungen Jaritz einen ersten großen musikalischen Eindruck gemacht.
Blasmusik und Blues
Insbesondere waren das damals die Snare Drums, die den umherziehenden Bands den Rhythmus gaben. Nikola Jaritz begann darauf hin - zuhause angekommen - Rhythmen auszuprobieren, die er in seinen ersten Schulbands, die vor allem Pop à la Beatles und Blues zu bieten hatten, einsetzen konnte.
Die Grazer Jazz Szene
Ab 1975 tauchte der Autodidakt Nikola Jaritz immer mehr in die Grazer Jazz Szene ein und lernte dort auch den Saxofonisten Karlheinz Miklin kennen. 1978 gründete Jaritz das Nicos Jaritz Sextet, dem u.a. Miklin, Andre Jeanquartier und Ewald Oberleitner angehörten. Zwei Jahre später entstand die erste Jaritz LP mit dem Titel "Macumba", die afro-brasilianische Kompositionen von Jaritz selbst, als auch Stücke vom Karlheinz Miklin zum Inhalt hatten. Graz war mit seiner tollen Jazz-Infastruktur ein wunderbarer Ort um viele Musiker kennen zu lernen, mit neuen Inhalten und Jazz-Themen zu experimentieren. Ein Umstand, den sich Nikola Jaritz sehr gut nutzen vermochte, um seine Ideen von brasilianischen, afro-kubanischen Jazz Rhythmen umzusetzen.
DJ's Freude mit Jaritz
Da auch die weiteren LP's des Jaritz Ensembles und der Jaritz Unidad recht schnell vergriffen waren, musste man den findigen DJ's dankbar sein, die mit ihrem tollen Riecher die perkussiven, tanzbaren Titel oft als Grundlage für neue Mixes verwendeten, aber auch die Jaritz Originale auf ihren Alben präsentierten. Auf Jartiz aufmerksam wurden sie unter anderem durch die Interviews, die Jaritz auf seiner ersten Kuba Reise geben musste. Jaritz war durch seine Musik, ohne je vorher Kuba bereist zu haben, im Land des Afro-kubanischen Jazz zum Star geworden.
La Sangre Del Ritmo
Soeben ist bei Universal Österreich eine wunderbare, von Jaritz zusammengestellte CD erschienen, die seine großartigen, hoch perkussiven Stücke erstmals gemeinsam präsentiert; bei der Nikola Jaritz beweist, dass er den Rhythmus im Blut ("La Sangre Del Ritmo") hat. Die tolle Auswahl aus den fünf LP Produktionen von 1981-1992 sind nun für alle greifbar und wer Lust und Laune hat, Jaritz Kunst mit Latin Percussion-Instrumenten aller Art von Congas, Bongos, Claves, Maracas usw. kennen zu lernen und afro-kubanischen Jazz vom Feinsten liebt, dem sei "La Sangre Del Ritmo" (das auch als qualitativ sehr hochwertige Doppel LP erscheint) sehr an's Herz gelegt. Live kann man Nikola Jaritz mit Koce Andonov, Tenorsaxofon, Thorsten Zimmermann, Bass und Otto Irsic, Schlagzeug, beim Jazz Fest Wien in der Wiener Kammeroper am Dienstag, 5. Juni 2005 erleben.
CD Tipp
Nikola "Nicos" Jaritz, "La Sangre Del Ritmo", Universal 9872927
Veranstaltungs-Tipp
"Jazz Fest Wien 2005", Nikola Jaritz Ensemble, Dienstag, 5. Juni 2005, 19:30 Uhr, Wiener Kammeroper,
Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (10 Prozent).
Links
Vienna Jazz
Universal Music