"Geordnete Verhältnisse" im Mühlviertel
Festival der Regionen
Das "Festival der Regionen" will Nahtstelle zwischen Kunst und Alltagsleben sein. Angesiedelt im Böhmerwaldgebiet entlang der Grenze von Oberösterreich, Tschechien und Bayern, sind die Themen heuer u. a. Geschlechterordnungen und Jugendkultur.
8. April 2017, 21:58
Unter dem Titel "Geordnete Verhältnisse" werden beim Festival der Regionen 2005 ab 18. Juni in Oberösterreich Projekte präsentiert, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für die Strukturen und Ordnungssysteme der Alltagswelt auszeichnet. In enger Kooperation mit lokalen Kulturinitiativen und der Bevölkerung beziehen sich die Projekte auf die Lebensräume und sozialen Wirklichkeiten im Schwerpunktgebiet Oberes Mühlviertel. Das Thema und die Wahl der Schwerpunktregion verstehen sich auch als zeitgenössische Bezugnahme auf das Adalbert-Stifter-Jubiläumsjahr 2005.
Beim Festival der Regionen bekommt man "keine Touringproduktionen zu sehen", meint der Leiter des Festivals Martin Fritz. Jede Arbeit ist unmittelbar an den Ort ihrer Präsentation gekoppelt. Eine Neuerung gegenüber früheren Jahren - das Festival findet seit 1993 alle zwei Jahre statt - ist die räumliche Konzentration auf einen 26 Kilometer langen Parcours, um auch möglichst jedes Programm innerhalb eines Tages besuchen zu können. Daher gibt es auch einen Bus-Shuttle zwischen den Orten Schwarzenberg und Rohrbach.
Vielseitige Projekte
Die Arbeit von Landschaftsplanerin Heidi Schatzl lautet "Mona Lisa mäht den Rasen". Schatzl befragte dafür Mühlviertler Anrainerinnen zum Thema "Frauenbilder und Gartengestaltung". Das Ergebnis präsentiert sie in einem Sonderwaggon der Mühlkreisbahn.
"Leben am Hof" von Iris Andraschek und Hubert Lobnig betrachtet bäuerliche Lebensformen in Österreich, Deutschland und Tschechien.
"Postbus / Autobus" von rhizom tauscht Busse einer österreichischen und einer tschechischen Buslinie zwei Wochen lang samt Fahrer aus.
Ausgestellte Machtstrukturen
Als Beitrag zum Festival der Regionen, analysiert die Landesgalerie Linz mit der Ausstellung "Police" die künstlerische Auseinandersetzung mit Manifestationen von Staatsgewalt als einer Fragestellung in der Gegenwartskunst.
Ausgewählte Projekte von Annika Larsson, Peter Friedl, Santiago Sierra, Francis Alys, Tuomo Manninen, Jeremy Deller, Rodney Graham, u. a. vermitteln die Präsenz von (polizeilichen) Machtstrukturen gegenüber einem Individuum bzw. einem Kollektiv. Das Spektrum reicht von direkten Konfrontationen mit der Polizei bis zu latenten Formen der Beobachtung und Überwachung.
Mehr dazu im Ö1 Kulturkalender
Veranstaltungs-Tipps
Festival der Regionen, 18. Juni bis 3. Juli im Oberen Mühlviertel,
Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (20 Prozent).
Ausstellung "Police", 18. Juni bis 28. August in der Landesgalerie am OÖ Landesmuseum,
Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (40 Prozent).
Links
Festival der Regionen
Landesgalerie am OÖ Landesmuseum