Lebensbilder in Tönen

Heldenmusik von Richard Strauss

"Ein Heldenleben" ist Richard Strauss' vom Programm her sehr persönliche Symphonische Dichtung. Ist es doch sein geistiger Kampf mit allen Widersachern der Welt: Kritikern, Intendanten, neidigen Kollegen und wer einem sonst noch das Leben schwer macht.

"Ein Heldenleben" mit Zubin Mehta und Georg Solti

Richard Strauss’ Tondichtung "Ein Heldenleben" - 1898 komponiert, ein Jahr später uraufgeführt - ist oft kritisch als egomanische Selbstdarstellung beschrieben worden.

Ein Brief von Richard Strauss aus dem Jahr der Entstehung dieses Werkes zeigt, dass der Komponist eher an ein Werk in der Tradition der "Eroica" Beethovens dachte, denn an ein "Selbstporträt".

Programmmusik

Die sechs Sätze dieses Werkes sind so plastisch komponiert und verdeutlichen dadurch das musikalische "Programm" (Des Helden Widersacher, - Gefährtin, - Walstatt, - Friedenswerke, - Weltflucht), dass sich die verschiedenen Interpretationen durch den engen programmatischen Bezug und Temporelation weniger voneinander unterscheiden als tatsächlich bei Symphonien der Epoche Klassik.

Dennoch sind etwa bei der Tempowahl große Unterschiede zu entdecken. Auch in der Artikulation und im Klangcharakter unterscheiden sich die Aufnahmen an einigen Stellen deutlich.

Zum Beispiel hört man bei den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Zubin Mehta zu Beginn des ersten Satzes ein weiches "Pulsieren" (portato gespielt) der begleitenden Bläserakkorde, während diese Passage in der Aufnahme der Wiener Philharmoniker unter Sir Georg Solti sehr viel kürzer und härter (staccato gespielt) klingt. Insgesamt verstärkt sich der Klangeindruck hier durch ein erheblich schnelleres Tempo.

CD-Tipps
Richard Strauss, "Ein Heldenleben", Zubin Mehta mit den Berliner Philharmonikern, Sony SK 53267

Richard Strauss, "Ein Heldenleben", Sir Georg Solti mit dem Wiener Philharmonikern, Decca 440 618-2

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