Magda Olivero, die unvergleichliche Singschauspielerin
Die Königin des Verismo
Sie ist eine Künstlerin, deren Karriere und Wirkung in vielerlei Hinsicht unvergleichbar ist: Magda Olivero, die nun 95 wurde. Ihre "Adriana" wurde zum Inbegriff dieser Partie. Und Wahrhaftigkeit, ihr Bühnen-Credo, gibt sie bis heute an die Jüngeren weiter.
8. April 2017, 21:58
Magda Olivero - Königin des Verismo. Eine Künstlerin, deren Karriere und Wirkung in vielerlei Hinsicht eigentlich mit kaum einer anderen Sängerin vergleichbar erscheint:
Eine Singschauspielerin, die imstande war, ihr Publikum stets auf eine fast hypnotische Art in ihren Bann zu ziehen - und das eigentlich bis in die jüngste Vergangenheit.
Verismo = Wahrhaftigkeit
Verismo, das war für sie nicht bloß ein Stilbegriff, mit dem oft in abwertender Weise auch ein Niedergang der Gesangskultur verbunden wird, ganz im Gegenteil:
Wahrhaftigkeit auf der Bühne gerade durch eine streng artifizielle Theatralik und Virtuosität zu erzielen, das war und ist bis heute das Credo von Magda Olivero. Und das versucht sie seit Jahren auch an die jüngere Generation weiterzugeben. Selbst jetzt noch mit inzwischen 95 Jahren.
Start mit Radio-Produktionen
Geboren wurde Magda Olivero am 25. März 1910 in Saluzzo in der Nähe von Turin als Kind einer sehr angesehenen Familie. Schon als Zweijährige hat sie immer gern gesungen. Und ihre Eltern waren durchaus bereit, ihr künstlerisches Talent zu fördern.
Sie hat dann am Konservatorium von Turin studiert, neben Gesang auch Tanz, Klavier und Musikwissenschaft. Mit 22 hat sie schließlich ihre professionelle Sängerlaufbahn begonnen und zwar zunächst in konzertanten Radio-Produktionen.
Start mit Radio-Produktionen
Geboren wurde Magda Olivero am 25. März 1910 in Saluzzo in der Nähe von Turin als Kind einer sehr angesehenen Familie. Schon als Zweijährige hat sie immer gern gesungen. Und ihre Eltern waren durchaus bereit, ihr künstlerisches Talent zu fördern.
Sie hat dann am Konservatorium von Turin studiert, neben Gesang auch Tanz, Klavier und Musikwissenschaft. Mit 22 hat sie schließlich ihre professionelle Sängerlaufbahn begonnen und zwar zunächst in konzertanten Radio-Produktionen.
Start mit Radio-Produktionen
Geboren wurde Magda Olivero am 25. März 1910 in Saluzzo in der Nähe von Turin als Kind einer sehr angesehenen Familie. Schon als Zweijährige hat sie immer gern gesungen. Und ihre Eltern waren durchaus bereit, ihr künstlerisches Talent zu fördern.
Sie hat dann am Konservatorium von Turin studiert, neben Gesang auch Tanz, Klavier und Musikwissenschaft. Mit 22 hat sie schließlich ihre professionelle Sängerlaufbahn begonnen und zwar zunächst in konzertanten Radio-Produktionen.
Oliveros eigenständiger Weg
Im Dezember 1933 aber finden wir sie bereits an der "Mailänder Scala", wenn auch nur in einer kleinen Rolle in Verdis "Nabucco". Im Prinzip begann sich ihre Karriere damals aber ganz normal zu entwickeln, sie sang Lauretta in "Gianni Schicchi", Nanetta in "Falstaff", Gilda, Micaela, Manon, aber bald auch schon Mimi, Butterfly, Sophie im "Rosenkavalier" und sogar Elsa im "Lohengrin".
Doch verfolgt man ihre ersten Jahre genauer, so fällt auf, dass sie sich schon damals immer wieder auch an Neues, Ungewöhnliches herangewagt hat, dass sie gewillt war, einen ganz eigenständigen Weg zu gehen, abseits aller Schablonen.
Plötzlicher Rückzug und Wiederkehr
Und ebenso ungewöhnlich für eine durchaus arrivierte junge Sängerin war auch ihr plötzlicher Rückzug von der Bühne: 1941 heiratete sie nämlich und beschloss, nur noch für Mann und Familie zu leben, wenn ihr der Wunsch nach Kindern auch nach zwei Fehlgeburten versagt geblieben ist.
Ein volles Jahrzehnt ist sie so der Bühne ferngeblieben, bis sie schließlich Anfang der 1950er Jahre zunächst Tullio Serafin und dann schließlich Francesco Cilea bedrängt haben, ihre Bühnen-Karriere doch wieder fortzusetzen. Und das hat sie nach großem Zögern dann Gott sei Dank getan - mit welch großartigem Erfolg, das zeigt die Operngeschichte des letzten halben Jahrhunderts mehr als eindrucksvoll.
Künstlerisches Gewissen als Maxime
Da spielt es auch keine Rolle, dass die sich so mächtig dünkende Plattenindustrie von ihr kaum Notiz genommen hat. Aber die Olivero konnte man nicht so einfach "managen", sie ließ sich auch nie zum willfährigen Spielzeug von Agenten degradieren und ist immer ausschließlich ihrem künstlerischen Gewissen gefolgt.
Dass es heute mit ihr dennoch fast ebenso viele Platten bzw. CDs gibt wie von ihren "sozusagen" berühmteren Kolleginnen, erscheint daher fast als Ironie - und hat ihr schon vor Jahren den Titel einer "Königin der Plattenpiraten" eingebracht.
Von "Medea" bis "Alte Dame"
Rund 75 Rollen umfasst Oliveros Repertoire-Verzeichnis, wobei der Verismo eindeutig dominiert. Aber sie hat in späten Jahren auch noch die "Medea" gesungen, und sie hat sich ebenso mit zeitgenössischen Werken auseinandergesetzt, so etwa mit Poulencs "Voix humaine" oder mit Gottfried von Einems "Besuch der alten Dame" - beide Stücke hat sie in der italienischen Erstaufführung gesungen.
Und sie hat am Schluss ihrer Bühnenlaufbahn auch Charakterpartien gesungen: Die Gräfin in "Pique Dame" oder auch die Küsterin in "Jenufa".
Inbegriff der "Adriana"
Die Rolle ihres Lebens aber war ohne Zweifel die "Adriana Lecouvreur" in der gleichnamigen Oper von Francesco Cilea. Noch mit 83 hat sie die ganze Partie nochmals für CD aufgenommen.
Ihre berühmteste "Adriana"-Aufführung aber hat wohl 1959 am "Teatro San Carlo" in Neapel stattgefunden, wo sie außerdem auch von so illustren Partnern wie Giulietta Simionato, Franco Corelli und Ettore Bastianini umgeben war. Kein Wunder also, dass dieser Mitschnitt längst Kult-Charakter angenommen hat und daher in keiner Plattensammlung fehlen wird, in deren Zentrum die italienische Oper steht.
Links
Bel Canto Society - Magda Olivero
Karadar Classical Music - Francesco Cilea
Teatro alla Scala
Teatro di San Carlo