Ein seltenes Konzertereignis

Sanza4 - neues Konzept

"Wir nennen uns Sanza4, weil wir erstens als Quartett auftreten, zweitens die Phase 4 in der Geschichte von Sanza auch im Titel dokumentieren wollen und drittens, weil wir alle diese Änderungen im Jahr 2004 beschlossen haben.“ Benno Sterzer, Dezember 2004.

Feinste Polyrhythmik, Sahel-Import (Demo-CD-Ausschnitt)

Kammermusikalisch ist Sanza4 unterwegs. Die Gruppe spielt wieder traditionell westafrikanische Musik - nach Phase 3, und sie will nicht mehr ausschließlich "heiße Musik“ machen - wie in Phase 2.

Kulinarisches Konzept

"Wir wollen mit unserem Publikum zusammen die Feinheiten der afrikanischen Musik genießen, Madous Liedern zuhören, die er auf der Dosson’goni, einer zwölfsaitigen, pentatonischen Harfe, begleitet und die wir an manchen Stellen ganz zart mit unseren Instrumenten kommentieren. Wir haben ein Balafon-Duo, ein Djembe Solo und die kleinste Besetzung, die in der malischen Musik möglich ist: Djembe und Basstrommel. Und natürlich spielen wir auch große Besetzung: alle gemeinsam. Es ist ein kulinarisches Konzept, das mich ein wenig ans barocke Konzertieren erinnert“,

erzählt Benno Sterzer, der gebürtige Bayer, der schon als 15-Jähriger in diversen Barockensembles cembalierte.

Das Herz der Band

Sanza4, das ist Gerhard Kero, der "Außenbordmotor“, der seit den Anfängen dabei ist. Ulli Sanou, die "Seele“ und Gründerin von Sanza. Benno Sterzer. Und Madou Kone, der Meister-Musiker aus Burkina Faso. Er ist eindeutiger Mittelpunkt der Band, obwohl ihm diese Rolle gar nicht so liegt:

"Ich bin der alte Musiker, der sich zurückzieht und die solistischen, kraftraubenden Soli den Jüngeren überlässt",

sagt er bescheiden. Seine Landsleute schätzen ihn so sehr, dass sie ihn bitten, seine weißen Musikerfreunde, nämlich Sanza, zu ihren Festen und Hochzeiten mitzubringen. Bei so einer Gelegenheit ist "Legema - Eine Hochzeitsnacht im Sahel“ entstanden, im Dorf Legema 1991.

Die Drei aus Sinbabwe: Insingizi

Sie waren 15 und 16, als sie sich in den frühen 90ern dem A-cappella-Ensemble "Insingizi Emnyama“ anschlossen, einer sehr erfolgreichen Truppe, die 1995 einen großen Hit in Simbabwe platzieren konnte: Die Single “Sugar Daddy" erzählt von einem Sugar Daddy, einem gut situierten Geschäftsmann, der die Püppchen tanzen lässt, in seinem Benz herumkutschiert und reichlich beschenkt - auch mit AIDS. “Ich kann nicht allein sterben“, singt er, "also lass mich andere mitnehmen".

Es folgte eine internationale Tournee, Shows und Plattenaufnahmen mit international bekannten Künstlern wie Hans Theessink, Sandra Pires, die Holmes Brothers, Markus Schirmer und vielen anderen. Während der letzten Jahre haben sie ihr Repertoire erweitert und verfeinert, in personeller und namenstechnischer Hinsicht sind sie kleiner geworden. Zu dritt treten sie nun als Insingizi auf, am 17. Februar in der Wiener Sargfabrik, und am 24. Februar in Steyr.

Sampler on Top

Von Null auf Platz Eins in nicht mal einem Monat: Das gelingt ganz wenigen! Die letzte Veröffentlichung, die in derartiger Weise die Weltmusik-Charts gestürmt hat, ist "Golden Afrique Vol.1“ - ein Sampler, der in zwei CDs (und mit gewohnt hervorragendem Info-Teil) den Beginn der afrikanischen Popmusik dokumentiert.

24 Aufnahmen aus der "goldenen Zeit“ von 1971 bis 1983 erzählen von der Freude und dem Stolz, der die jungen unabhängigen Staaten erfüllt hat, stellen die ersten Aufnahmen von Youssou N’Dour, Salif Keita oder Mori Kanté vor, präsentieren die Wahnsinnsweiber "Amazones de Guinee“ und, und, und ...

Meditative Klangvisionen und Wehmut-Klänge

Meditativ, manchmal wehmütig (aber nie wehleidig), sanft jazzig und vibrierend lebendig - so klingen der Trompeter Markus Stockhausen und seine Partner, der Pianist Angelo Comisso und der Drummer Christian Thomé, auf der neuen CD "Lichtblick - prima, altrove ...“. Stockhausen & Co sind live zu hören am 21. Februar im Porgy & Bess in Wien.

Vergleiche in Sachen Wehmut zwischen Wienerlied und Fado können Sie auch am 19. Februar im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses anstellen. An diesem Tag konzertieren dort nämlich Legenden der Wiener Musik und junge KünstlerInnen aus der Fado-Szene: auf der einen Seite namentlich Karl Hodina, Trude Mally und Rudi Koschelu, auf der anderen die Sängerin Aldina Duarte und ihre beiden Gitarristen José Manuel Neto und Miguel Ramos. Zwei Stile, eine Seele? Überzeugen Sie sich selbst!

CD-Tipps
"Golden Afrique Vol. 1", Network 27677 (Ixthuluh)

Markus Stockhausen, Angelo Commisso und Christian Thomé, "Lichtblick - prima, altrove ...", Aktivraum, AR 10105-2

Veranstaltungs-Tipps
Sanza4, 19. Februar, Pöchlarn, Rathauskeller, 20:00 Uhr

Insingizi: 17. Februar, Wien, Sargfabrik, 20:00 Uhr und 24. Februar, Steyr, Akku Kulturzentrum

Markus Stockhausen, Angelo Comisso und Christian Thomé: 21. Februar, Wien, Porgy & Bess

Wienerlied & Fado: 19. Februar, Wien, Mozart-Saal (Konzerthaus), 19:30 Uhr

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