TV-Universum in 1.000 Folgen

Lindenstraße

Mehr als 20 Hochzeiten, über 30 Tote, fast 40 Fanclubs und mindestens 52 Sonntage im Jahr, an denen fast fünf Millionen Zuschauer vor den Fernsehschirmen sitzen: Am 30. Jänner ist in der ARD die 1000. Folge der "Lindenstraße" zu sehen. Jetzt gibt es ein Buch zur Serie.

Folge 999: Probleme bei Iffi und Jan, die gerade ihre Hochzeit organisieren. Hans ist wieder zu Hause eingezogen, schläft aber auf der Couch im Wohnzimmer. Olaf übt Zielschießen, anschließend schreibt er einen Abschiedsbrief an Ines. Das ist die Schlussszene von Folge 999 der "Lindenstraße".

Am 30. Jänner ist Folge 1000 zu sehen. Olaf Kling schreitet darin nach akribischer Vorbereitung zur Tat, will jene vier Frauen - Anna Ziegler, Mary Sarikakis, Gabi Zenker und Nina Beimer -, die zwischen ihm und seiner Ines stehen, ums Eck bringen. Während Iffi und Jan im Griechenlokal "Akropolis" Hochzeit feiern, feuert Olaf die tödlichen Schüsse ab. Wer ins Gras beißt und wer aus der Serie ausscheidet, wird Folge 1000 zeigen.

Heiße Eisen

Ausgestrahlt wurde die Lindenstraße das erste Mal am 8. Dezember 1985.

Folge 1: Hausmeister Egon Kling übergibt den neuen Mietern Siegfried und Elfie die Wohnungsschlüssel. Die neugierige Else ist entsetzt, als sie im Hausflur einen Mäusekäfig entdeckt. Helga Beimer sorgt sich um die Kinder. Klaus hat Masern, Marion einen neuen Freund. Die abendliche Hausmusik ist kurz. Benny und Marion wollen noch ausgehen...

Die Lindenstraße hat seitdem im deutschsprachigen Raum so etwas wie eine gesellschaftliche Vorreiterrolle und hat auch immer wieder in ihrem 20-jährigen Bestehen Tabus gebrochen. Es ging um AIDS, Alkoholmissbrauch, um ungewollte Schwangerschaften, um Seitensprünge, ehrgeizige Tennismütter, um die Fitnesswelle, man sah Schwule, die einander küssten, und verklemmte Ehemänner, die nicht einmal mehr küssen konnten.

Ergreifende Schicksale

Ob die weiße Friedenstaube auf Benny Beimers blauem Pullover, Else Kling als Hinterhofmalerin oder der erste scheue Kuss zwischen Anna Ziegler und Hans Beimer, in diesem Buch ist die gesamte Geschichte der Serie dokumentiert. Jeder Folge ist eine Seite gewidmet. Die Story ist in einem kurzen Text zusammengefasst und mit prägnanten Szenenbildern illustriert, so dass der Fan seine Lieblingsserie in Wort und Bild begleiten kann.

Als besonderes Schmankerl für jene, die meinen, schon alles zu wissen: die fiktiven Lebensläufe aller Seriencharaktere. Zum Beispiel des Vorzeigeasiaten Gung, der seit Beginn der Serie dabei ist, aber immer so etwas wie ein Nebendarsteller geblieben ist. Armon Surangkanjanjai ist übrigens der Name des Schauspielers.

Pham Kein Gung. Geboren am 23. Oktober 1958 in Vietnam Flieht 1979 aus seiner Heimat, verliert im Jahr 2001 seine Anstellung als Krankenpfleger und nimmt eine Haushälterstelle bei Dr. Dressler an. War erstmals in Folge 4 zu sehen.

Entscheidende Momente

Für das Fernsehjubiläum und für das Buch "Lindenstraße" haben die Macher der Fernsehserie erstmals ihre geheimen Fotoarchive geöffnet und zeigen Bilder, die bis dato noch nie veröffentlicht wurden, mehr als 15.000 Szenenfotos gesichtet, bearbeitet, den einzelnen Episoden zugeordnet und zusammengestellt.

Neben der detaillierten Auflistung aller Folgen und den dazugehörigen Fotos enthält das Buch auch ein "Who is Who" der Lindenstraße, Lindenstraßen-Gruppenbilder, ein "Lindenstraßen Fotoalbum", in dem alle Familien-, Liebes- und Wohnkonstellationen, die es jemals in dieser Serie gegeben hat, zu sehen sind, und eine Dokumentation über die "Lindenstraßen"-Dreharbeiten. Ein "Muss" für jeden, der regelmäßig am Sonntag vorbeischaut, bei der "Lindenstraße", die ja - das weiß man vielleicht schon - gar nicht in München gedreht wird, sondern am WDR-Gelände, in Köln-Bocklemünd.

Buch-Tipp
Hans W. Geißendörfer und Wolfram Lotze, "Lindenstraße - 1000 Folgen in Text und Bild", Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896026097

TV-Tipp
Die 1000. Folge der "Lindenstraße" ist am Sonntag, dem 30. Jänner, um 18:40 Uhr, in der ARD zu sehen.

Links
Lindenstraße
Die Jubiläumssendung
ARD