Ein Hoch auf Sternstunden-Filme
Cinema Paradiso
Ich sitze beim TV-Weihnachtsprogramm und gähne. Da fällt mir Ö1 Film-Experte Hans Langsteiner ein. Er schrieb vor kurzem an dieser Stelle von den Breitenseer Lichtspielen, eines der ältesten Kinos der Welt, draußen, wo die "schwoazze dintn" rinnt.
8. April 2017, 21:58
Ich gehe mit und meine, zwei mir sehr vertraute Kinofilme als Entsprechung für die Ausführungen des Kollegen Hans L. gefunden zu haben. Ich habe sie mir erst kürzlich wieder angesehen. Und wie sieht es bei Ihnen aus?
Tränen
Und immer wieder bin ich den Tränen nahe. Schon am Beginn von "Cinema Paradiso", der 1990 zu Recht Oscar-gekrönten Wundertüte von Giuseppe Tornatore. Allein die ersten paar Takte Musik, und geht schon los. ... koller koller, trän'... Ein Meisterwerk. Nur so als Anregung, einmal darüber nachzudenken, wie man der Fadesse des Fernsehprogramms mit DVDs oder Videokassetten beikommen könnte - wenn man schon zu faul war, ins BSL-Programmkino zu gehen. Ich habe den Streifen vor vielen Jahren genau dort gesehen.
Der zweite mir unvergessliche Film: "Splendor" von Ettore Scola. Ebenfalls eine Hommage an das Kino als Ort der Begegnung und der Kultur. Deshalb also in aller Kürze der Einkaufszettel oder der Nicht-vergessen-Spickzettel.
Der Eckdaten erster Teil
"Cinema Paradiso": italienisch-französische Produktion, Buch: Giuseppe Tornatore, Kamera: so schön, Blasco Giurato, Darsteller: Philippe Noiret, soooo nett, so gut, so wunderbar, Jacques Perrin, Salvatore Cascio, Mario Leonardi.
Der Film erzählt die Geschichte des sizilianischen Kinos "Paradiso". Toto, ein 50-jähriger Regisseur, der Sizilien vor 30 Jahren verließ, kommt zur Beerdigung seines früheren Freundes und Filmvorführers Alfredo (Noiret), in seine alte Heimatstadt zurück. Sein persönlicher Rückblick ist zugleich ein Rückblick auf die Entwicklung des Cinema Paradiso und auf die Geschichte Siziliens. Am Ende wird das Paradiso abgerissen, an seiner Stelle entsteht eine Instant-City mit Instant-Filmen.
Das war natürlich gelogen. Es war nur ein Parkplatz. Und Filme gibt's auch in den Plexxn gute.
Der Eckdaten zweiter Teil
"Splendor": ebenfalls italienisch-französische Produktion, Buch: Ettore Scola, Kamera: Luciano Tovoli, Darsteller: Marcello Mastroianni, Massimo Troisi, Marina Vlady.
Ebenfalls die Geschichte des Niedergangs eines italienischen Kleinstadtkinos. Mit zunehmender Verbreiterung des Fernsehens und auch des Videos (gibt es da vielleicht ein kleines Paradoxon in meiner Kolumne? - Nein, oder?) nehmen die Zuschauerzahlen des Kinos "Splendor" immer mehr ab. Erst als die Arbeiter die Hand zum Abriss anlegen, um das Kinogrundstück für den Bau eines Supermarktes freizulegen, solidarisiert sich die abtrünnige Film-Klientel mit dem Ort ihrer ehemaligen Träume.
In Rückblenden verknüpft Regisseur Ettore Scola auf äußerst charmante Weise die Geschichte des Kinos mit dem Schicksal zahlreicher Besucher. In der Rolle des Kinobesitzers Jordan glänzt Marcello Mastroanni.
Kurze Werbe-Unterbrechung
...die wir nutzen und in den DVD-Laden eilen, um die Dinger noch heute zu besorgen und anzuschauen.