Immer älter aber auch gesünder?
Die Zukunft des Alterns
Alte Menschen werden bald als die Generation der Zukunft gelten. Derzeit ist ein Fünftel der Bevölkerung über 60 Jahre alt, bis 2030 wird der Anteil der älteren Menschen auf gut ein Drittel ansteigen. Das hat gesellschaftliche und finanzielle Konsequenzen.
8. April 2017, 21:58
Das Max-Planck Institut für Altersforschung schätzt, dass jedes 2. Mädchen, das im Jahr 2000 geboren wurde, seinen 100. Geburtstag feiern wird. Menschen werden aber nicht nur länger leben, sie werden aller Voraussicht nach auch gesünder altern.
Verändertet Sichtweise des Alterns
Um dieser Entwicklung Rechnung tragen zu können, muss primär das Altwerden verstanden werden. Eine grundlegende Erkenntnis ist, dass auch das hohe Alter kein einheitliches Bild hat.
Es bestehen vielmehr große und mit dem Alter zunehmende Unterschiede hinsichtlich der Befindlichkeit, der Leistungsfähigkeit, der psychischen und körperlichen Gesundheit zwischen alten Menschen gleichen Geburtsjahrganges ebenso wie zwischen unterschiedlich alten Menschen.
Alter und Krankheit
Alterwerden ist keine Krankheit, die behandelt werden muss. Es ist vielmehr ein biologischer, lebenslanger und notwendiger Prozess. Es kann jedoch im Alter aufgrund der geringeren Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit des älteren Organismus zu einem höheren Erkrankungsrisiko kommen.
Selbst hohes Alter bedeutet nicht zwangsläufig Schwäche, es nimmt aber die Verletzbarkeit aufgrund des Zusammentreffens individueller und sozialer Faktoren zu. Einige der mit dem Älterwerden assoziierte Erkrankungen wie Arteriosklerose und Arthrose sind großteils vom Lebensstil abhängig und nicht primär altersbedingt. Diese Krankheiten können durch frühzeitige Prävention zumindest abgeschwächt werden.
Stürze, Demenz und Co.
Weitere Gesundheitsprobleme des Altwerdens sind Stürze, Inkontinenz und Demenz. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2050 auf 17 ÖsterreicherInnen im erwerbsfähigen Alter ein Patient mit Hirnleistungsstörungen kommen wird.
Ein Umdenken im Gesundheitssystem weg vom reinen Behandlungsgedanken hin zur Früherkennung, Prävention und Aufklärung ist also gefragt.
Finanzierbarkeit des Alterns
Inwieweit wir es uns in Zukunft leisten werden können gesund zu altern wird von der Finanzierbarkeit geeigneter Maßnahmen abhängen. Die Gleichsetzung von Alter und steigenden öffentlichen Ausgaben für Krankenbehandlung und Pflege ist ExpertInnen zufolge jedenfalls unzutreffend oder zumindest vereinfachend.
Schon jetzt wird etwa im Bereich der Langzeitpflege der größte Teil von privaten Betreuungspersonen wie Familienmitgliedern geleistet.
Wie sieht die Zukunft ältere Menschen in Österreich aus?
Wenn Sie Fragen zum Thema "Die Zukunft des Alterns in Österreich" haben, dann rufen Sie während der Sendung kostenlos aus ganz Österreich unter der Telefonnummer 0800 22/ 6979 an oder posten Sie hier.
- Wird das Sozialsystem den Altersanstieg der Gesellschaft verkraften?
- Werden wir die Leistungen unseres Gesundheitssystems, angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung, aufrecht erhalten können?
- Wo könnte ihrer Meinung nach im Gesundheitssystem gespart werden?
- Welche Maßnahmen müssten ihrer Meinung getroffen werden, um auch in Zukunft ein intaktes Gesundheitssystem zu gewährleisten?
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