Der Rhythmus von Iggy Pop

Der Himmel unter Berlin

Ein wichtiges Thema im Roman des tschechische Autor Jaroslav Rudis ist die Musik, das andere die Berliner U-Bahn. Im Mittelpunkt des Buches steht Petr, ein junger Mann aus Prag, der vor seiner schwangeren Freundin und seinem Lehrerjob nach Berlin flieht.

Petr Bem kennt die Spielregeln des Berliner Untergrundes: der junge Mann aus Prag ist vor seiner schwangeren Freundin und seinem öden Lehrerjob hierher geflohen, schlägt sich als Straßenmusiker durch und verbringt den Großteil seiner Zeit in der U-Bahn und in den Bahnhöfen.

Dabei lernt er eine Menge schräger Typen kennen; er findet einen Kumpel, mit dem er eine Punk-Rock-Band mit dem Namen "U-Bahn" gründet; er schließt Freundschaft mit Bahnbediensteten und verliebt sich in die Tochter eines Zugführers.

Schreiben und Musik

"Beim Schreiben meines Buches hatte ich den Rhythmus von Iggy Pop oder David Bowie im Ohr. Die Sätze sollten wie gute Rocksongs klingen. Vor allem Bowies 'Heroes', das könnte so eine Art Hymne zu meinem Buch sein", meint Jaroslav Rudis.

Gefahren in der U-Bahn

Ich fahre U-Bahn und spiele Gitarre, oder besser gesagt: dylaniere. Meistens bin ich mit der U1 und U2 unterwegs, denn hier bringt es am meisten. Man kann auch in der S-Bahn spielen, aber dort gibt es mehr Konkurrenz. In der S-Bahn muss man außerdem mehr auf die Kontrollettis aufpassen - die schlimmsten tragen schwarze Baretts und sind gute Sprinter, kein Vergleich zu den bierbäuchigen Familienvätern von der U-Bahn, denen die Uniformhose über den Po rutscht und deren weiß besockte Füße in Turnschuhen oder Mokassins stecken.

Sein Roman ist ein buntes Panorama aus dem Berliner Untergrund. Der Buchtitel "Der Himmel unter Berlin" ist dabei eine klare Anspielung auf den Wim Wenders-Film "Der Himmel über Berlin".

Buch-Tipp
Jaroslav Rudis, "Der Himmel unter Berlin", übersetzt von Eva Profousová, Rowohlt Verlag, ISBN 3871344966