Risikoreduktion durch Kombinationsmedikament
Cholesterin und Herzinfarkt
Nach wie vor sind Herzkreislauferkrankungen das mit Abstand wichtigste Gesundheitsproblem in Österreich: Der Herzinfarkt steht an erster Stelle der Todesursachen. Lebensstiländerungen wie Nichtrauchen und Bewegung können das Risiko verringern.
8. April 2017, 21:58
Alle bisherigen Versuche die Bevölkerung durch entsprechende Informationen zu einer Veränderung des Risikoverhaltens zu bewegen, waren nur mäßig erfolgreich. Außerdem konnten mit den bisherigen Modellen der Risikofaktoren nur etwa 50 Prozent der Herzinfarkte erklärt werden. Zwei in den letzten Wochen vorgestellte Studien zeigen neue Aspekte auf.
Neue Präventionsprogramme möglich?
Die "INTER-HEART" Studie mit 30.000 Teilnehmern hat ergeben, dass bis zu 90 Prozent des Herzinfarkt-Risikos mit Hilfe von nur neun leicht messbaren Faktoren vorhersagbar sind - dies gilt für Menschen in allen Ländern dieser Welt.
Der mit Abstand prägnanteste Risikofaktor für einen Herzinfarkt ist eine Fettstoffwechselstörung - vor allem ein ungünstiges Verhältnis des Apolipoprotein B zu Apolipoprotein A1. An zweiter Stelle folgt das Rauchen. Das sind zwei Erkenntnisse aus der weltweit durchgeführten INTER-HEART Studie. Diese Daten - so die Experten - ermöglichen neu konzipierte Vorsorgeprogramme.
Effektivere Cholesterinsenkung
Ein neues Kombinationsmedikament (Niacin als Retardpräparat in Kombination mit einem Lipidsenker) dürfte in der Lage sein, den Spiegel des HDL-Cholesterins beträchtlich zu erhöhen und den LDL-Wert stark zu senken. Ein hoher HDL-Wert senkt das kardiovaskuläre Risiko nach bisherigen Erfahrungen deutlich, während ein hoher LDL-Wert für das Gegenteil steht.
Die Radiodoktor - Medizin und Gesundheit Diskussion
- Welchen Stellenwert nehmen das "böse" LDL und das "gute" HDL-Cholesterin bei der Entstehung von Atherosklerose tatsächlich ein?
- Wie können Sie sich selbst durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils vor einem Herzinfarkt schützen?
- Bei welchen Patientengruppen kann das neue Kombinationspräparat sinnvoll eingesetzt werden?
Beteiligen Sie sich an der "Radiodoktor - Medizin und Gesundheit" Diskussion. Ihre Diskussionsbeiträge werden in die Sendung aufgenommen.
Offen gebliebene Fragen werden nach der Sendung vom Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik im Online-Forum beantwortet.
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