Neues Rundfunk-Gesetz
1966
Im Jahr 1966 erlebt China die Kultur-Revolution. In Österreich gibt es eine ÖVP-Alleinregierung, der mit Grete Rehor nun auch erstmals eine Frau angehört. Als Folge des Rundfunk-Volksbegehrens wird ein neues Rundfunk-Gesetz gegen den Proporz erlassen.
8. April 2017, 21:58
Teil 42: 1966
Im Jahr 1966 erlebt China die Kultur-Revolution. Den Amerikanern gelingt die erste weiche Mond-Landung. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es erstmals eine große Koalition: Kurt Georg Kiesinger wird Bundeskanzler und Willy Brandt Vizekanzler.
In Österreich ist das Südtirol-Problem zwar immer noch nicht gelöst, aber es scheint zumindest eine Lösung in Sicht, denn die Südtiroler Volkspartei akzeptiert das so genannte Südtirolpaket. Im Februar 1966 kommt es zur Besetzung der Kronen-Zeitung durch Gerichtsemissäre, weil Franz Olah angeblich Gewerkschaftsgelder zur Gründung des Massenblattes zweckentfremdet hatte. Die Geschäftsführer Dichand und Falk müssen ihre Büros verlassen, kehren aber schon zwei Tage später zurück. Im Mai entscheidet der Oberste Gerichtshof, dass die Justizaktion gegen das Blatt rechtswidrig war.
ÖVP-Alleinregierung
Erstmals in der Geschichte der zweiten Republik regiert eine Partei allein. Die ÖVP unter Bundeskanzler Josef Klaus kann die absolute Mehrheit erringen. Sie bildet das Kabinett Klaus 2, nachdem die ÖVP bei den Nationalratswahlen von der Olah-Krise und einer Wahlempfehlung der KPÖ für die Sozialisten profitieren konnte. Die SPÖ muss in die Opposition gehen. Mit Grete Rehor als Sozialministerin gehört nun auch eine Frau der Regierung an.
Das Kabarettisten-Duo Farkas-Waldbrunn amüsiert sich 1966 über das Politiker-Duo Klaus-Pittermann.
Neues Rundfunk-Gesetz
Österreich hat auch einige Skandale zu bewältigen: zum Beispiel den NEWAG-NIOGAS-Skandal oder den Bau-Skandal. Die Rückkehr von Otto Habsburg nach Österreich sorgt ebenfalls für heftige Debatten im Parlament.
1966 wird als Folge des Rundfunk-Volksbegehrens das neue Rundfunk-Gesetz erlassen. Somit ist auch das Ende des Proporzes im Rundfunk gekommen.
Alpenländische Interviews
Einer der kulturellen Höhepunkte des Jahres 1966 ist eine Lesung des Schriftstellers und Lyrikers H.C. Artmann.
Otto Gründmandl gelingt der Beweis, dass man unserer vertrackten Welt nur mit verschmitzter Naivität beikommen kann. 1966 schreibt er nicht nur Hörspiele, sondern ersinnt auch seine, parodistisch-skurrilen Alpenländischen Interviews. Grünmandls legendäre Radio-Beiträge werden auch von einer Reihe anderer Rundfunkstationen übernommen und oft wiederholt.