Österreich tritt der EFTA bei

1960

Auch im Jahre 1960 hält der Kalte Krieg an. In Österreich herrscht Vollbeschäftigung, doch der Wiederaufbau kommt langsam zum Erliegen. Der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow besucht Österreich und lobt die wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Staaten.

Teil 37: 1960

Der Kalte Krieg ist im Jahre 1960 noch immer in vollen Gängen. In Genf lehnen die Groß-Mächte die gegenseitigen Rüstungsvorschläge ab. Nach wie vor werden auf beiden Seiten Kernwaffen-Experimente durchgeführt. Auch Frankreich zündet in der Sahara seine erste Atombombe. Nikita Chruschtschow verweist auf die Möglichkeit der UdSSR, angreifende Länder “auszulöschen“.

In den USA wird John F. Kennedy zum Präsidenten gewählt. Auf Grund der sowjetischen Aktivitäten ordnet er die Wiederaufnahme unterirdischer Kernwaffenversuche an. In der marokkanischen Stadt Agadir kommen bei einem Erdbeben 12.000 Menschen ums Leben. Der Österreichische Rundfunk berichtet auch von der Krise im Kongo.

Der Wiederaufbau erliegt

Österreich tritt der EFTA bei und erlebt nach wie vor großen wirtschaftlichen Aufschwung. Die große Koalition ist an der Macht und es herrscht Vollbeschäftigung. Doch der Wiederaufbau kommt nun langsam einem Ende zu.

Chruschtschow besucht Österreich

Einer der Höhepunkte des Jahres 1960 ist der Besuch des sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow in Österreich. In Linz betont er, dass Österreich bewiesen habe durchaus lebensfähig zu sein, und weist auf die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten hin. In Graz wird Chruschtschow von einem Reporter gefragt, ob er die Hoffnung aufgegeben habe, sich mit der amerikanischen Regierung zu verständigen.

Chruschtschow ist überzeugt, dass zurzeit keine positiven Verhandlungsergebnisse mit der US-Regierung zustande gebracht werden können. Er ist der Ansicht, dass es “in der Welt Kräfte gibt, denen nichts an der internationalen Entspannung liegt - Kräfte, die die Gesprächsatmosphäre vergiften und versuchen, den Kalten Krieg auf die Spitze zu treiben“.