"Hier ist der Deutsch-Österreichische Rundfunk!"
1938
Mit dem Einmarsch Hitlers in Österreich 1938 wird die RAVAG in die Reichsrundfunk-Gesellschaft umgeformt. Der Sender wird nun der Deutschen Reichspost unterstellt. Der "Deutsch-Österreichische Rundfunk" entlässt viele unliebsame RAVAG-Mitarbeiter.
8. April 2017, 21:58
Teil 15: 1938
Mit dem Jahr 1938 war das Ende Österreichs gekommen. Als Kurt Schuschnigg Bundeskanzler geworden war, wurde die RAVAG zugleich ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Nazi-Deutschland. Nun wird die RAVAG der Deutschen Reichspost unterstellt.
Am 20. Februar verkündete Hitler noch, dass er die Unabhängigkeit Österreichs nicht garantiere. Vom Einmarsch war damals aber noch keine Rede.
Schuschnigg-Rede als mediales Groß-Ereignis
Am 24. Februar 1938 hält Schuschnigg seine berühmte Rede, deren Übertragung als Groß-Ereignis angekündigt wird. Auf allen großen Plätzen und in den Theatern sind Lautsprecher aufgestellt.
Auf diese Rede folgt am 11. März eine zweite, die direkt aus dem Bundeskanzleramt übertragen wurde. Darin resigniert Schuschnigg vor Hitler-Deutschland.
Die Reichsfunk-Gesellschaft wird Nachfolgerin der RAVAG
Es kommt zur Besetzung Österreichs, womit die Reichsrundfunk-Gesellschaft Nachfolgerin der RAVAG wird. Bereits am 11. März 1938 übernimmt sie den Programm-Betrieb und der Sende-Betrieb wird der Deutschen Reichspost unterstellt.
Schon am 12. März tönt aus dem Radio: "Hier ist der Deutsch-Österreichische Rundfunk!". Am folgenden Tag berichtet dieser über den Einmarsch Hitlers in Wien.
Viele RAVAG-Mitarbeiter erhalten Hausverbot
Schon am 14. März 1938 wird der "Deutsch-Österreichische Rundfunk" der Hauptabteilung Sieben der NSDAP-Landesleitung Österreich angegliedert.
Oskar Czeija, der Gründer der RAVAG, und viele seiner Kollegen und Mitarbeiter werden als "PU" (als "politisch unzuverlässig") eingestuft und erhalten Hausverbot.