Harnoncourt mit Werken von Muffat und Biber
Ö1 live von der "styriarte"
Auf dem Programm der Ö1 Live-Übertragung von der "styriarte 2004" stehen Werke der Barock-Komponisten Georg Muffat und Heinrich Ignaz Franz Biber, deren 300. Todestag sich heuer jährt. Es spielt der "Concentus musicus Wien" unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt.
8. April 2017, 21:58
Einer der Höhepunkte des diesjährigen Barockmusik-Aufführungsreihe des "styriarte"-Festivals, das unter dem Motto "Von Zeit zu Zeit" steht, findet in der Pfarrkirche Stainz in der Weststeiermark statt.
Auf dem Programm dieser Ö1 Live-Übertragung stehen Werke der Barock-Komponisten Georg Muffat (1653-1704) und Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), dessen 300. Todestag sich heuer jährt.
Ewige Ruhe und günstige Gestirne
"Requiem aeternam - Propitia Sydera" - ewige Ruhe und günstige Gestirne - haben die beiden Großmeister der österreichischen Barock-Musik in zweien ihrer großartigsten Werke beschworen.
Im tiefernsten Kontrapunkt von Bibers "Requiem in f-moll" ringt der Mensch angesichts der Ewigkeit um Erlösung, in Muffats monumentaler Chaconne bewegt sich das barocke Orchester in ruhigen Bahnen durch die Zeit - wie die Gestirne auf einem barocken Deckenbild voller allegorischer Bezüge.
In Salzburg entstanden
Alle Werke dieses Programms entstanden in Salzburg - und zwar unter den "günstigen Gestirnen" der musikliebenden Erzbischöfe des 17. Jahrhunderts, lange bevor Mozarts "Salzburger Midas" Colloredo an der Salzach das Regiment der "langen Ohren" einführte.
Erzbischöfe wie Max Gandolph von Kuenburg wussten die Kunst ihrer Hofkomponisten Biber und Muffat zu schätzen - die ganze Spanne ihres Schaffens von den Abgründen einer Totenmesse über die stets reichen Mittelstimmen ihres Orchesters bis zu den Höhenflügen geigerischer Virtuosität.
Zu Ehren von "Amphion" Biber
"Wie Amphion, der musizierende Zeus-Sohn, wiedererstanden, erweckt er die Felsen von Salzburg, dass sie in frommer Anrufung Gottes sich erheben", so dichteten die Salzburger Hofmusiker zu Ehren ihres Amphions Biber.
Und Biber selbst rechtfertigte seine Salzburger Kirchenmusik mit den Worten: "Wo die Saite mit der menschlichen Stimme zusammen erklingt, dort zeigen sich die Herzen der Himmlischen leicht zu Gunst und Gnade geneigt."
Wohlklang geistlicher und weltlicher Musik
Eben dieses soll auch im Stainz-Programm dieses Jahres der Fall sein. Es ist ein "Concentus sacro-profanus", ein aus geistlicher Musik von Biber und weltlicher von Muffat zusammengesetzter Wohlklang.
Mehr über Heinrich Ignaz Franz Biber in oe1.ORF.at
Eine Übersicht über sämtliche Festspieltermine in Ö1 finden Sie im Ö1 Festspielkalender
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Nikolaus Harnoncourt
Concentus musicus Wien