"Wir erzeugen Glück"

Schubertlieder

Der musikalische Zugang der Musicbanda Franui zu Schubert mag zunächst irritieren, aber wer die Gruppe aus Osttirol kennt, der weiß, dass sie sich immer von großem Respekt leiten lässt. Nun hat die Gruppe eine CD mit Schubert-Liedern vorgelegt.

Wolfgang Praxmarer im Gespräch mit Andreas Schett

Unter das Motto "Wo du nicht bist, dort ist das Glück" hat die Tiroler Musicbanda Franui ihre aktuelle CD mit dem Titel "Schubertlieder" gestellt. Vor kurzem wurde das neueste Projekt im Burgtheater in Wien sowie in Innsbruck präsentiert. Ungewohnt, aber durchaus originell ist Franui ihre Annäherung an Schubert und seine Liedwelt gelungen.

Andreas Schett und Markus Kraler, die musikalischen Leiter von Franui, zeichnen für die Arrangements verantwortlich.

Mit Respekt an Schubert versucht

Der musikalische Zugang der Musicbanda Franui zu Schubert mag zunächst irritieren, aber wer die Gruppe aus Osttirol kennt, der weiß, dass sie sich immer von großem Respekt leiten lässt, ob sie nun Mahlersche Trauermärsche, Schubertsche Messteile oder Volkslieder ihrer Heimat bearbeitet - so auch beim Projekt der Schubertlieder.

"Schubert hat diese Kürzest-Formel 'Wo du nicht bist, dort ist das Glück' als Inschrift formuliert", so Andreas Schett. Es stehe über seinem gesamten musikalischen Werk: "In den Liedern gibt es immer Figuren, die wandern, die von hier nach dort schreiten, die an den Mond oder die entfernte Geliebte singen oder den Frühling bewunden. Für uns war das das auslösende Moment, weshalb wir uns von dieser Musik so angezogen gefühlt haben." Und die Tatsache, dass schon in den Originalversionen für Stimme und Klavier ganze Instrumentierungen angelegt seien: "Wir können mit unserem Instrumentarium speziell Klangfarben erzeugen, die wirklich so etwas wie Glück erzeugen."

Schubert als Volksmusikant

Man wolle herausarbeiten, "wie volksmusikalisch das eigentlich gedacht ist". Das sei das Gegenteil einer Schubert-Annäherung à la Fischer-Dieskau. "Damit hat das gar nichts zu tun", so Schett. "Es ist auch ein Statement dagegen, es ist eine Idee, dass diese Musik aus volksmusikalischen Inspirationsquellen kommt. Wir sind heute als Nachfahren so gut zu uns selber, dass wir das auch uns einverleiben und in unsere Welt hineinbringen."

Woher der Name Franui stammt, verrät Andreas Schett in unserem Audio.

CD-Tipp
Franui, "Schubertlieder", col legno, B000PDZJM6

Link
Franui