Kein traditioneller Pult-Dompteur
Acis und Galatea
Die Innsbrucker Festwochen zeigen Händels Hirtenoper "Acis and Galatea" in der englischen Originalversion. Österreich 1 überträgt die Aufführung. Im Interview spricht Dirigent Lars Ulrik Mortensen über sein Konzept der Ensembleleitung.
8. April 2017, 21:58
Lars Ulrik Mortensen im Interview
"Acis and Galatea" war zu Lebzeiten Georg Friedrich Händels eine der beliebtesten Werke des Komponisten. Zudem war es seine erste Oper in englischer Sprache. In Innsbruck feiert die Hirtenoper am Samstag, 25. August 2007 Premiere - in der Originalversion. Österreich 1 überträgt die Aufführung.
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Der Cembalist und Dirigent Lars Ulrik Mortensen leitet die Opernaufführung mit dem Concerto Copenhagen. Mortensen wurde als Cembalist bekannt und sieht sich denn auch als Cembalist, der auch dirigiert - "und nicht umgekehrt", wie er im Gespräch mit Wolfgang Praxmarer in der Ö1 Sendung "Intrada" verriet.
Dirigent als Impulsgeber
In welcher Rolle sieht sich der Cembalist und Dirigent Mortensen als Leiter der Opernaufführung? Als jemand, der mit vielen Gesten arbeitet oder vielleicht doch als ein Ensembleleiter, der aus dem Cembalo-Continuo heraus arbeitet? Bei der Aufführung von Barockopern sei kein Dirigent im traditionellen Sinne notwendig, so Mortensen: "Ich sehe meine Rolle als Dirigent mehr als Energiesteuer und Impulsgeber."
Das passe auch hervorragend zum Konzept der Aufführung, "das ein bisschen ein Theater im Theater ist." Die Vorstellung werde anscheinend improvisiert - "zu diesem Konzept passt ein traditioneller Pult-Dompteur nicht." Aber natürlich trage er die musikalische Verantwortung.
Bewegend und eindrucksvoll
Lässt sich "Acis and Galatea" mit den großen Opern von Händel vergleichen? Ja, durchaus, so Mortensen. Das Format sei kleiner, es sei ursprünglich für eine kleine Besetzung und einen kleineren Raum gedacht: "Aber wie Händel auch hier im Stande ist, musikalische Untertexte und laufende Kommentare zur Handlung zu schreiben, wie er den Text und die Handlung im Augenblick interpretiert, das ist für ihn durch und durch typisch, sehr bewegend und eindrucksvoll."
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Hör-Tipp
Georg Friedrich Händel: "Acis und Galathea", Samstag, 25. August 2007, 20:00 Uhr
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Innsbrucker Festwochen