Im Tal des Omo - Teil 4
Die Konso
Mursifrauen mit tellergroßen Lippenplatten, Hamarmädchen mit fingerdicken Schmucknarben, Karomänner mit kunstvollen Körperbemalungen, und die Konso, die zu einem wesentlichen Teil noch Selbstversorger sind: Sie alle leben im Tal des Omo in Äthiopien.
8. April 2017, 21:58
Die Zivilisation ist jung im Tal des Omo, die Städte sind unansehnlich, auch der Hauptplatz von Konso ist öde und staubig.
Die Zivilisation ist jung im Tal des Omo, die Städte sind unansehnlich, auch der Hauptplatz von Konso ist öde und staubig.
Im Inneren der Dörfer gibt es nur krumme Wege, um Feinden die Orientierung zu erschweren. Die Palisaden dienen vor allem der Abwehr von Hyänen, die sich nachts immer wieder in die Dörfer schleichen und Vieh reißen. Daher schlafen die Jugendlichen nicht bei den Familien, sondern in Gemeinschaftsbehausungen, um bei einem Einfall von tierischen oder menschlichen Feinden, aber auch bei Bränden jederzeit eingreifen zu können.
In jedem Dorf gibt es einen Gerichts- und Tanzplatz. Hier stehen auch die "Generationenbäume". Alle 18 Jahre wird ein zusätzlicher Baumstamm aufgestellt, sie geben also einen Hinweis auf das Alter des Dorfes.
Ebenso stehen auf diesem Platz die "Wagas", Grabstelen aus Holz für besonders tapfere Kämpfer. Die Helden sind auf den Stelen stilisiert dargestellt, auf der Stirn tragen sie einen Phallus. So war es bis vor kurzem im wirklichen Leben: Besiegten Feinden wurde der Penis abgeschnitten und zum Zeichen des Triumphes auf die eigene Stirn gebunden.
Hör-Tipp
Radiokolleg, Montag, 26. November, bis Donnerstag, 29. November 2007, 9:05 Uhr
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