Musik aus Lousiana
Cajun und Zydeco
Cajun, die Musik Louisianas, wird auch in Österreich gepflegt: Die Cajun Red Stars entstanden 1999. Die Musiker um den Akkordeonisten Jörg Gaisbauer widmen sich der originalen Form dieses Musikstils als Tanz- und Partymusik.
8. April 2017, 21:58
Cajun Red Stars im RadioKulturhaus
Cajun Music war und ist die Musik Louisianas, die, französisch gesungen, Herzschmerz und Liebe zum Inhalt hat. Musik, die vor der Zeit der Langspielplatte entstand und bis heute aber über eine lebendige Szene verfügt. Der Unabhängigkeitskrieg in Kanada wütete und den Einwohnern der Region Acadia war es nicht mehr möglich weitere Zeit in Heimat zu verbringen, sie wurden vertrieben.
Ein Zug brachte sie bis ins Mississippi Delta, nach Louisiana wo sich die französischsprachigen Katholiken aus Kanada niederließen. Der traditionelle Cajun Song wurde mit Stimme, Fiddle und Triangel zum Besten gegeben, nur ein wenig später kam das Akkordeon dazu und entwickelte sich zum Hauptinstrument der Cajun Music.
Variante der Cajun Music
Zydeco ist eine Variante der Cajun Music. Die Texte sind meist englischsprachig, die Instrumentierung gleicht jener der Cajun Music, also an erster Stelle stehen Stimme und Akkordeon, mit dabei jedoch und für den Rhythmus verantwortlich ist das Waschbrett.
"Zydeco" entwickelte sich Anfang des 20.Jahrhunderts aus der Vermischung der Cajun Music mit afroamerikanischen Einflüssen (Wikepedia). Der Blues und seine musikalischen Formen sind daher auch häufiger im Zydeco zu finden.
Tanz- und Party-Musik
Mittlerweile kann man oft gar keine musikalisch deutlichen Unterscheidungen von Cajun und Zydeco ausmachen. Beide Stile sind oft ineinander verstrickt und haben sich im Laufe der Zeit auch durch die Erweiterung der Instrumentierung, mit dabei sind mittlerweile oft E-Bass und E-Gitarre, sehr weiterentwickelt. Geblieben sind aber das Tempo, die Spielfreude und natürlich auch das Grundgerüst des Sounds vor allem durch das Akkordeon.
Erste Aufnahmen von Cajun und Zydeco Music entstanden in den späten 1920er Jahren. Joseph Falcon war einer der ersten Musiker dieses Musikstiles, dessen Aufnahmen erhalten geblieben sind. In den 1950er Jahren erreichten Clifton Chenier und Boozoo Chavis schon eine gewisse Popularität. Chavis hatte mit "Paper in my shoe" anno 1954 den ersten echten Zydeco-Hit. Als sich jener vom Musikgeschäft zurückzog wurde Clifton Chenier zur zentralen Figur des Zydeco.
Cajun und Zydeco in der Gegenwart
Die Cajuns spielten und spielen heute noch die Musik abends mit Freunden zu Hause auf der Veranda, und am Wochenende trifft sich die Bevölkerung in großen Hallen und Schuppen zum Tanz (au bal), dem "Fais Do Do". Dessen Übersetzung bedeutet "schlaf ein" und meint, dass früher der abendliche Ball den Erwachsenen vorbehalten blieb, während die Kinder nebenan schlafen gelegt wurden, liest man auf Wikepedia.
Stars der heutigen Cajun Music sind Steve Riley und seine Mamou Playboys, Balfa Toujours, sowie Michael Doucet und seine Band Beausoleil.
Das Lebensgefühl der Cajuns im Film
In zwei Filmen kann das Lebensgefühl der Cajuns gut nachempfunden werden, zum einen in Jim McBrides Film "The big easy" aus dem Jahr 1987, zum anderen in Michael Schorrs sehr empfehlenswerten Streifen "Schultze gets the blues" aus dem Jahr 2003.
Auch in Österreich gibt es eine Band, die sich der Cajun Music verschrieben hat. Die Band besteht seit 1999 und heißt Cajun Red Stars. Am 19. November 2007 brachte die Gruppe mit dem Akkordeonisten Jörg Gaisbauer, Südstaatenatmosphäre in das ORF KulturCafe.
Hör-Tipp
Jazznacht, Sonntag 13. Jänner 2008, 1:05 Uhr
Links
Cajun Red Stars
Mamou Playboys
Balfa Toujours
Beausoleil