Linz09-Botschafter von Goisern schippert wieder

Im Westen viel Neues

Mit Partnern wie Konstantin Wecker und BAP wird Hubert von Goisern im Sommer als Botschafter für die Europäische Kulturhauptstadt Linz09 die Werbetrommel rühren. Ende Juni startet er per Schiff zur Linz-Europa-Tour an Donau, Rhein und Main.

8. April 2017, 21:58

Am 26. Juni heißt es in Wallsee in Niederösterreich "Leinen los" für Hubert von Goisern und seine Band. Bis Ende August soll die Truppe mit einem zur schwimmenden Konzertbühne umgerüsteten Schiffsverband durch Deutschland, die Schweiz, Belgien und die Niederlande touren. Rund 25 Auftritte stehen auf den Programm, pro Konzert rechnet man mit 3.000 bis 5.000 Besuchern.

Die Tour ist der zweite Teil eines Projektes im Vorfeld von Linz09. 2007 war Goisern die Donau ostwärts bis zum Schwarzen Meer geschippert. In den Häfen spielte er gemeinsam mit lokalen Musikern auf und erreichte so 80.000 Besucher. Den Abschluss des Projektes bildet 2009 ein mehrtägiges Festival in Linz, zu dem alle Künstler, die bis dahin teilgenommen haben, in die Europäische Kulturhauptstadt kommen sollen.

"Normale Konzerte"

Der Musiker erwartet im Westen andere Voraussetzungen als im Osten: "Ich stelle mir den Rhein als Autobahn vor, während die Donau etwas Wildes hat, das wir im Westen nicht mehr finden werden." Die gemeinsame Sprache mit den Gastmusikern und dass ihn die Menschen an vielen Spielstätten kennen, werde zwar vieles vereinfachen, sagte Goisern, dennoch sei ihm "ein bisschen mulmig" zumute.

Intendant Martin Heller will die Westtour als Bühne für die Kulturhauptstadt stärker nutzen, als das bei der Ostetappe der Fall war. Man werde mit Begleitveranstaltungen vor Ort sein und gemeinsam mit dem Linz Tourismus Werbung für Linz09 machen. Während der erste Teil "ein Geschenk an die Menschen im Osten" gewesen sei, werde man in Westeuropa "normale Konzerte" veranstalten - also Eintritt verlangen - so Heller.

Begleitet wird Hubert von Goisern wieder vom ORF. Fünf Folgen der Dokumentation über die Osteuropa-Tour im vergangenen Jahr werden diesen Sommer im Fernsehen zu sehen sein, kündigte die designierte Leiterin der Film-Abteilung im Unterrichtsministerium, Barbara Fränzen, an. Ein Sendplatz "muss erst gefunden werden", denn sie wolle die Beiträge trotz EURO 2008 bestmöglich platzieren.

Unterstützung durch Ö1

Ö1 ist Medienpartner des Projekts. Kernstück dabei soll die Übertragung der Tourkonzerte sein: Diese werden nach Möglichkeit von den jeweiligen lokalen Radiostationen und/oder von der Hubert-von-Goisern-Technik live mitgeschnitten, direkt dem ORF zur Verfügung gestellt und vom ORF in den EBU-Pool eingespeist.

Alle interessierten europäischen Partnersender können die Konzerte so in ihrem Programm ausstrahlen. Das Auftaktkonzert der Ost-Tour vom Wiener Donauinselfest 2007 übertrug Ö1 live.

Zusätzlich besteht für die einzelnen Sender die Möglichkeit, O-Töne oder ganze Beiträge auszutauschen bzw. im eigenen Programm Schwerpunkte zu integrieren. Durch diese Vernetzung entsteht ein einmaliges paneuropäisches Radioprogramm, das auf allen Ebenen den kulturellen Austausch und die Kommunikation fördert. oe1.ORF.at wird über das Projekt berichten.