Nutzen und Schaden

Impfungen

Der Ausbruch der Masern in Salzburg hat einmal mehr gezeigt, welchen Stellenwert Impfungen haben. Die Epidemie rund um eine Waldorfschule brachte aber auch zutage, wie groß teilweise die Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Sicherheit von Impfungen sind.

Welche Impfungen müssen sein? Können Impfungen auch schädlich sein? Über diese Themen diskutieren Befürworte und Gegner der Impfung in diesen Tagen - und dies teilweise durchaus erbittert.

Klar ist: Ohne Impfung wären die gefährlichen Pocken nie ausgerottet worden, die Kinderlähmung wäre immer noch eine große Gefahr und es würden wesentlich mehr Menschen an der scheinbar so harmlosen "Kinderkrankheit" Masern sterben.

Umfassender Schutz

Seit zehn Jahren besteht in Österreich ein umfassendes Impfkonzept, das regelmäßig Aktualisierungen erfährt. Erarbeitet wird dieses Impfkonzept vom Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates unter Vorsitz des Kinderarztes Prof. Dr. Ingomar Mutz. So wurde im Jahr 2007 zum Beispiel der Impfstoff gegen Brechdurchfall bei Kindern (Rotaviren) in das Impfkonzept aufgenommen.

Gratis geimpft

Für Kinder bis zum Alter von 15 Jahren sind die Schutzimpfungen gratis. Geimpft werden sollte unter anderem gegen Masern, Mumps, Röteln, Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B.

Gegen Windpocken wird erst nach dem neunten Lebensjahr geimpft. Die Erkrankung ist für Kinder harmlos, bei Erwachsenen kann sie deutlich heftiger verlaufen: Brechen die Windpocken bis zum 9. Lebensjahr also nicht aus, wird geimpft.

Achtung auf Impfstatus

Für Erwachsene gilt: Regelmäßig in den Impfpass schauen und Impfschutz nötigenfalls auffrischen. Dies betrifft besonders die Impfungen gegen FMSE (Zeckenschutzimpfung), und Tetanus.

Wer als Kind die Masern durchgemacht hat oder dagegen geimpft wurde, bleibt das ganze Leben lang immun gegen diese Erkrankung. Im Zweifelsfall hilft das Gespräch mit dem Hausarzt zur Erkundung des eigenen Impfstatus.

Elektronischer Impfpass

Die Sozialversicherungen planen übrigens einen "elektronischen Impfpass" - auf der E-Card soll sich in Zukunft der genaue Impfstatus jedes Sozialversicherten befinden. Dies erleichtert Auffrischungen und, im Falle von Epidemien, wie eben jetzt beim Masernausbruch, die Überprüfung des Impfstatus.

Impfung gegen Krebs und Alzheimer?

Heftig wird weltweit an immer neuen Schutzimpfungen gearbeitet: So wurde vor zwei Jahren die Impfung gegen das Humane Papilloma-Virus auf dem Markt zugelassen. Es soll gegen Gebärmutterhalskrebs schützen. Die Impfung ist allerdings sehr teuer. Es sind drei Teilimpfungen nötig, insgesamt kostet die Impfung also 600 Euro.

Ebenfalls derzeit im Test: Eine Impfung gegen Alzheimer. Erste Versuche laufen und sind viel versprechend.

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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 14. April 2008, 14:20 Uhr