Eine Frage des Lifestyles
Männermedizin
Männer sind von Herz-Kreislauferkrankungen, Leberzirrhose und Lungenkrebs überproportional häufig betroffen und begehen mit viel höherer Wahrscheinlichkeit Selbstmord als Frauen. Dennoch fühlen sie sich im Schnitt gesünder als Frauen.
8. April 2017, 21:58
Der 1. österreichische Männergesundheitsbericht hat es deutlich ans Licht gebracht. Demnach sterben Männer in Österreich im Schnitt um 5,7 Jahre früher als Frauen, sie sind von nicht geschlechtsspezifischen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Leberzirrhose und Lungenkrebs überproportional häufig betroffen und begehen mit viel höherer Wahrscheinlichkeit Selbstmord als Frauen. Dennoch: Sie fühlen sich im Schnitt gesünder als Frauen und gehen daher auch seltener zum Hausarzt.
Andererseits gibt eine Reihe von Studien Grund zur Hoffnung. So etwa zeigen jüngste Untersuchungen, dass jeder Mann es selbst in der Hand hat, ob er "gesund altert" und das Durchschnittsalter von derzeit 78 Jahren in der westlichen Welt überschreiten kann.
Als wesentlichste Kriterien, die ein gesundes Altern ermöglichen, sind die Faktoren Bewegung, Ernährung und Körpergewicht, also allesamt beeinflussbare Faktoren. So etwa wird regelmäßige Bewegung mit einer sinkenden Mortalität belohnt. Männer, die beispielsweise laufen, haben eine doppelt so hohe Chance, gesund zu bleiben und lange zu leben.
Männliche Probleme
Herzkreislauf-Erkrankungen, Erektionsstörungen, Prostataerkrankungen und sexuelle Probleme sind weitere Probleme, die sich im fortschreitenden Alter - viele aber auch bei jüngeren Männern - bemerkbar machen. So hat sich aber gerade im Bereich der Sexualität das Bewusstsein verändert. Sie ist sichtbarer, diskutierbar geworden.
Bisher sprachlose Patienten in diesen Bereichen könnten sich in Zukunft also zu kommunikativen Männern entwickeln. Eine gesundheitspolitische Diskussion hat sich vor zehn Jahren mit der Markteinführung einer kleinen, geheimnisvollen Potenzpille etabliert. Und viele Initiativen und Kampagnen setzen sich heute für eine vernünftige "Männermedizin" ein.
Aktionen, wie "Gesunde Männlichkeit" oder der "Androcheck" vom Berufsverband der Österreichischen Urologen geben Männern heute Tools in die Hand, um die eigene Gesundheit aktiv zu fördern. Neue Diagnose- und Behandlungsmethode und eine entsprechende Vorsorge tragen weiters dazu bei, dass Männer künftig ihr biologisches Altern etwas verzögern und eine neue Lebensspanne genießen können.
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Hör-Tipp
Radiodoktor - Medizin und Gesundheit, Montag, 15. September 2008, 14:20 Uhr