Der "mausklickende" Dichter

Robert Schindel

Den Dichteralltag im 21. Jahrhundert beschreibt Robert Schindel in seinem kürzlich veröffentlichten Lyrikband "Mein mausklickendes Saeculum" so: Outlook aufgemacht, erst nach dem Frühstück endlich Word geöffnet. So entstanden auch seine Wurfgedichte.

Die für sein eigenes Werk charakteristische "Scherbensprache", die "Verzweiflungssprache" und das "Schweigen in der Sprache" hat Robert Schindel in Wien nach dem Krieg auf dem Fußballplatz und im Kaffeehaus aufgesogen. Geboren wurde Schindel 1944 allerdings in Bad Hall bei Linz. Seine Eltern, als jüdische Kommunisten im NS-Widerstand tätig, wurden nach Auschwitz deportiert. Schindel überlebte unter falschem Namen in einem Kinderheim der "Volkswohlfahrt".

Nach abgebrochener Buchhändlerlehre begann der künftige Autor Anfang der 1960er Jahre ein unstetes Reiseleben quer durch Europa. 1961 wurde er Parteimitglied der KPÖ, das er bis 1967 blieb. Dann holte er die Matura nach, studierte Jus und Philosophie in Wien und war 1968 führendes Mitglied der "Kommune Wien". Seine erste literarische Vereinigung gründete er 1969, die "Gruppe Hundsblume". Seit 1986 ist Schindel als freier Schriftsteller in der Bundeshauptstadt tätig.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Gedichtband "Geier sind pünktliche Tiere" und sein 1992 veröffentlichter Roman "Gebürtig".

Eine gemeinsame Aktion von Österreich 1 und Der Standard

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Hör-Tipp
Wurfgedichte, Dienstag, 4. November 2008, 8:15 Uhr, 13:00 Uhr und 19:29 Uhr

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