Ordnungsstrukturen

Der bildende Künstler Peter Kogler

Peter Kogler, einst einer der schlechtesten Schüler in einem Innsbrucker Gymnasium, ist längst ein Weltenbürger und international viel beachteter Künstler geworden. Derzeit ist ihm eine große Werkschau im Wiener MUMOK gewidmet.

"Ich war in der Schule sehr wenig erfolgreich..."

Bei allem Freiraum ist Peter Kogler ein ausgesprochen disziplinierter Arbeiter. Jeden Tag um neun beginnt der derzeit in Wien lebende Künstler sein Tagwerk in seinem Atelier. Den Vormittag über ist er mit einem Team beschäftigt, nachmittags braucht er die Zeit, um allein zu sein. Da sitze er dann manchmal einfach herum, sagt er, und lasse Dinge, die ihn bewegem, einwirken. Seine Konzepte entwickle er aber oft auch erst abseits von den Stätten der Kunst.

Röhren, Labyrinthe, Hirngänge, vergitterte Räume und Netze, die mittels Computersimulationen ins Schlingern gebracht werden: scheinbare Ordnungsstrukturen im Chaos der Welt sind die visuellen Markenzeichen von Peter Kogler. Am auffallendsten sind aber jene possierlichen weißen Ratten, die die Wände des MUMOK derzeit rauf und runter wieseln. Und natürlich die Ameisen, die Kogler erstmals in den 1980er Jahren ins Auge fasste.

Technik, so Kogler, prägt unsere Gegenwart in hohem Maß, es sei für ihn zum Beispiel immer noch verwunderlich, dass man heute innerhalb von 24 Stunden an jeden Punkt unserer Welt gelangen könne. Technikgläubigkeit habe sich im Lauf der Jahrzehnte freilich längst in Skepsis verwandelt.

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Hör-Tipp
Leporello, Montag bis Freitag, 7:52 Uhr