Im literarischen Zaubergarten

Friederike Mayröcker

Als "bekannt, aber nicht gekannt" bezeichnete ein Literaturwissenschaftler einmal Friederike Mayröcker. Mit ihrem Werk erreicht Mayröcker zwar nur einen eher kleinen Leserkreis, aber der genügte, um sie zur "Legende" werden zu lassen.

Ihre schwarz gekleidete Gestalt, ihre zettelübersäte Wiener Wohnung und ihre manische Arbeitsweise haben Friederike Mayröcker zu einer Art Legende gemacht. Als "bekannt, aber nicht gekannt" bezeichnete ein Literaturwissenschaftler einmal die Dichterin, die höchstes Ansehen in der Fachwelt genießt, mit ihrem Werk aber einen eher kleinen Leserkreis erreicht.

Mayröcker versuchte, eine "neue experimentelle Romanform" zu entwickeln. Mit suggestiver, metaphorisch geprägter Prosa von lyrischem Charakter löste sie herkömmliche Vorstellungen von erzählender Literatur, Geschichte und Identität auf. Mayröckers große Prosa-Arbeiten sind "keine Autobiografie, dennoch authentisch", wie die Autorin es einmal charakterisiert hat.

Am 20. Dezember 1924 in Wien geboren, wurde Friederike Mayröcker als Kind wegen ihrer zarten Gesundheit stark von der Außenwelt abgeschirmt. Bereits als 15-Jährige begann sie kurze emotionale Prosatexte zu schreiben. In der Literaturzeitschrift "Plan" veröffentlichte sie 1946 erste Gedichte.

1951 stieß Mayröcker zu einem Kreis junger Autoren um Hans Weigel, dem unter anderem Ingeborg Bachmann und Hertha Kräftner angehörten. Sie lernte Andreas Okopenko kennen und 1954 Ernst Jandl, der bis zu seinem Tod im Jahr 2000 ihr "Hand- und Herzgefährte" war.

Eine gemeinsame Aktion von Österreich 1 und Der Standard

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Wurfgedichte, Samstag, 29. November 2008, 8:15 Uhr, 13:00 Uhr und 19:29 Uhr

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